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„Wir sind einfach preußisch!“ Seit Freitag ist die Preußische Allgemeine Zeitung (PAZ) erstmals auch am Kiosk erhältlich. Mit selbstbewußtem, christlichem Konservativismus will die Zeitung in die Lücke stoßen, die Blätter wie der Rheinische Merkur auf ihrem Weg in die Mitte freigemacht haben. Die JUNGE FREIHEIT sprach mit PAZ-Chefredakteur Konrad Badenheuer Herr Badenheuer, ab heute findet man an den deutschen Kiosken eine neue konservative Wochenzeitung: die „Preußische Allgemeine Zeitung“ (PAZ) Badenheuer: Nach sorgfältiger Vorbereitung wagen wir nun diesen Schritt. Von heute an finden interessierte Leser die Preußische Allgemeine an etwa eintausend Verkaufsstellen bundesweit, vor allem an Bahnhöfen und Flughäfen sowie im Zeitungsfachhandel. Wer die PAZ an seinem Kiosk noch nicht findet, kann sie direkt bei uns bestellen. Herausgeber der „PAZ“ ist die Landsmannschaft Ostpreußen (LO). Badenheuer: Die PAZ ist in der Tat aus der Verbandszeitung der LO, dem Ostpreußenblatt, entstanden. Seit Herbst 2008 wurde das Blatt Schritt für Schritt weiterentwickelt und erneuert. Man kann durchaus von einem Relaunch sprechen, der nun mit dem Sprung an die Kioske seinen Abschluß findet. Sie starten an den Kiosken mit 5.500 Exemplaren, wie viele müssen Sie verkaufen, damit die „PAZ“ sich etabliert? Badenheuer: Das Interesse der Grossisten war so groß, daß wir die Zusatzauflage von 4.000 auf 5.500 erhöht haben. Wie andere Zeitungen leben wir primär von Abonnements, beim Kioskverkauf wären wir – auch angesichts des günstigen Preises von 2,40 Euro – mit einer „schwarzen Null“ glücklich und zufrieden; es gibt keine feste Zahl, wieviel verkauft werden müßte, damit wir am Kiosk bleiben. „Unsere Linie ist ein selbstbewußter, christlicher Konservativismus“ Was unterscheidet die „PAZ“ von bestehenden konservativen Wochenzeitungen? Badenheuer: Blätter wie der Rheinische Merkur und die Welt am Sonntag sind doch sehr weit in die Mitte gerückt und kaum mehr konservativ zu nennen, da ist ein großer Freiraum entstanden. Unsere Linie ist ein selbstbewußter, christlicher Konservativismus. Nicht parteigebunden und zudem regional wie der Bayernkurier und – bei allem Respekt – auch ein bißchen weniger national und rechtsintellektuell ausgerichtet als die JUNGE FREIHEIT. Wir sind einfach preußisch! Das bedeutet was konkret? Badenheuer: Preußen ist keine nationale, sondern eine Staatsidee, die Deutschland tief geprägt hat, heute aber leider fast vergessen ist. Es gab immer auch französische, jüdische und polnische Preußen, so daß diese Idee völlig „europakompatibel“ ist, das aber ohne jede Naivität beim Blick auf die heutige EU und natürlich mit einem guten Schuß deutscher Vaterlandsliebe. Durch die PAZ erhält die preußische Idee nun wieder eine publizistische Stimme. Also kann die „PAZ“ auch etwas für Bayern, Schwaben, Sachsen, etc. sein? Badenheuer: Auf jeden Fall! Von Franz Josef Strauß stammt das geflügelte Wort, notfalls müßten die Bayern die letzten Preußen sein. Er hat verstanden, um was es geht: Die preußischen Tugenden sind zeitlos und universell. Wir sind zuversichtlich, daß wir auch in Süddeutschland, wo uns jetzt schon viele abonnieren, neue Leser finden. Laut Wikipedia beträgt Ihre Auflage 18.000 Exemplare. Badenheuer: Wir erreichen pro Woche etwa 50.000 Leser, die Zahl 18.000 ist überholt, jetzt sind es mehr, genaue Angaben machen wir aber nicht. Durch den Gang an die Kioske wollen wir nicht nur eine Auflagensteigerung durch freien Verkauf erzielen, sondern auch Abos gewinnen. Die Preußische Allgemeine erwirtschaftet mit konsequenter Sparsamkeit schwarze Zahlen. Die mit dem Kioskverkauf verbundene Aufmerksamkeit soll dazu beitragen, daß das so bleibt. Berichte über Ostpreußen und weitere ehemalige deutsche Regionen Ist allerdings das dritte Buch der „PAZ“ als Bekanntmachungsseiten der LO für Nicht-Ostpreußen überhaupt interessant? Badenheuer: Kaum eine Zeitung ist vom ersten bis zum letzten Blatt interessant, sie werden geschätzt, wenn Ausgabe für Ausgabe eine Handvoll wirklich interessanter Artikel zu finden sind, die es anderswo so nicht gibt. Im dritten Buch berichten wir auch intensiv über aktuelle Vorgänge in Ostpreußen und in weiteren ehemals deutschen Regionen. Warum hat sich als einzige unter den vielen Vertriebenenzeitungen ausgerechnet das „Ostpreußenblatt“ zu einer richtigen Wochenzeitung entwickelt? Badenheuer: Weil andere Landsmannschaften das offenbar gar nicht versucht haben. Die Landsmannschaft Ostpreußen jedenfalls sah sich vor der Wahl, daß mit dem Schwinden der Erlebnisgeneration auch ihre Mitgliederzeitung verschwinden könnte – oder eben neue Wege zu gehen und zu expandieren. Bisher hat es funktioniert.
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