Massengrab in Polen entdeckt:
Flüchtlinge aus Ostpreußen?
Komorow [Landkreis Strasburg,
Westpreußen] (dpa) Archäologen
untersuchen im nordostpolnischen Komorow in der Region Masuren [heutige Bezeichnung:
Ermland-Masuren] ein Massengrab, das möglicherweise die sterblichen Überreste ostpreußischer
Flüchtlinge enthält. "Bisher sind wir auf die Knochen mehrerer Menschen gestoßen,
darunter auch von Kindern", sagte Grabungsleiter Maciej Milak von der Stiftung "Erinnerung"
der polnischen Nachrichtenagentur PAP am Donnerstag. Noch sei es nicht möglich zu
sagen, ob es sich um ein Massengrab handelt, oder ob die Gräber bei späteren Erdarbeiten
"vermischt" worden seien.
Die Grabstellen seien sehr flach, was auf ein Begräbnis
in gefrorener Erde schließen lasse. Gerichtsmediziner hatten nach der Entdeckung
der Gebeine bei Bauarbeiten Ende vergangenen Jahres festgestellt, dass die Toten
vor mindestens 50 Jahren beigesetzt wurden. Nach Ansicht von Experten könnte es
sich um Flüchtlinge aus Ostpreußen handeln, die auf der Flucht in den Westen zwischen
Januar und März 1945 entweder erfroren oder von der Roten Armee getötet wurden.
Dies ist nicht das einzige Massengrab in
Ostpreußen was bisher "unentdeckt"
geblieben ist. Neben solchen, wie Marienburg,
gibt es eine Vielzahl an Massengräbern, an deren "Entdeckung" seitens der
zuständigen Behörden offenbar auch kein Interesse besteht.
Als Beispiel sei hier nur das Massengrab in Georgensguth
(Kr. Ortelsburg
/ Ostpr.), mit 19 oder 21 Toten genannt. Ende Januar
1945 wurden hier Dorfbewohner von Russen erschossen. Darunter ist auch der Vater
von Erna Schuka (geb. Gerigk).
Georgensguth, September 1956
im Hintergrund das
Massengrab in Georgensguth
mit 19 oder 21 Toten.
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