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Linksextremisten
demonstrieren im Hamburger Schanzenviertel (2013) |
Freie Fahrt für die Antifa
Nicht nur SPD-Ministerin wertet Linksextremisten nicht als Gefahr
von
Wolfgang Kaufmann
Der
Linksextremismus ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Anders lässt es sich nicht erklären, dass die Leitung der Technischen Universität
Berlin kein Problem darin gesehen hat, die Hochschule vom 11. bis zum 13. April
für den „Antifa-Kongress“ zu öffnen, obwohl der Verfassungsschutz der Hauptstadt
vor dieser Veranstaltung gewarnt hatte. Ebenso symptomatisch ist die
Entscheidung der sozialdemokratischen Familienministerin Manuela Schwesig,
einerseits die Extremismusklausel zu kippen, die verhindern sollte, dass
linksextreme Aktionsbündnisse in den Genuss staatlicher Fördermittel kommen, und
andererseits solche Gruppierungen zum Beispiel über die Amadeu Antonio Stiftung
zu sponsern.
Des Weiteren sei auf Michael Hartmann verwiesen, seines Zeichens
Innenexperte von Schwesigs Partei, der den Koalitionspartner CDU beschwört: „Wir
sollten uns gemeinsam der guten Sache, der Förderung von Demokratie,
verschreiben und nicht das alte Märchen bedienen, der linke Rand sei genau das
Gleiche wie der rechte.“
Wie der frühere Referatsleiter
Linksextremismus/Linksterrorismus beim
Bundesamt für Verfassungsschutz Rudolf van Hüllen und der innenpolitische
Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Stephan Mayer kürzlich feststellten, ist
diese Gefahrenblindheit eine klare Folge des „Kampfes gegen Rechts“: Nichtrechte
Formen des Extremismus würden gar nicht mehr als ernsthafte Bedrohung
wahrgenommen. Und tatsächlich spielen ja mittlerweile sogar die staatlichen
Sicherheitsorgane linksextreme Attacken auf die eigenen Dienstsitze herunter,
zuletzt in Bremen Ende vergangenen Jahres.
Daher fühlen sich die rund 30.000 Linksextremisten in der Bundesrepublik, von
denen etwa 7.000 auch gewaltbereit sind, immer noch recht stark. Davon zeugt
unter anderem der rapide
Anstieg linksextremer Gewalttaten in Hamburg, wo es von
2012 zu 2013 zu einer Verdoppelung der Delikte kam. Dabei richten sich diese
Straftaten inzwischen nicht mehr nur gegen vermeintliche oder tatsächliche
„Rechte“ und „Bullen“, sondern zunehmend auch gegen bürgerliche Parteien und
deren Exponenten: So gab es erst kürzlich Anschläge auf die
CDU-Landesgeschäftsstelle von Sachsen-Anhalt und den Berliner CDU-Abgeordneten
Kurt Wansner.
Trotzdem aber steckt der deutsche
Linksextremismus in der Krise. Zum einen
lassen sich nämlich selbst die traditionellen Hätschelkinder aus den Reihen der
Asylbewerber immer schwerer instrumentalisieren, wie die Auseinandersetzungen
auf dem Berliner Oranienplatz beweisen, die aus dem Verschwinden von 11.000 Euro
Spendengeldern resultierten. Zum anderen klagen linksextreme Flaggschiffe, allen
voran die Antifa, neuerdings über Nachwuchsprobleme. Diese führen Insider wie
Martin Peters von „Rassismus tötet“ und Henning Obens von „Avanti“ in einem
Interview mit der „taz“ auf den „staatlich bezuschussten Antifaschismus“ zurück,
der die „fittesten Leute“ abziehe. Außerdem habe man es nunmehr mit einem
breiten Rechtsextremismus der Mitte zu tun, gegen den die klassischen Strategien
kaum mehr greifen würden. Die neuen Rechtsparteien wie die „Alternative für
Deutschland“ seien „Elitenprojekte“, denen man nicht wie der NPD mittels „Suchen
und Zerstören“ beikommen könne, was potenzielle Aktivisten frustriere.
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