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Mit Herz und Verstand für Ostpreußen Wirken für Ostpreußen. Gemeinsam, zukunftsgerichtet, entschlossen“. So hätte man die diesjährige Sitzung der Ostpreußischen Landesvertretung (OLV) überschreiben können. Die OLV ist die Mitgliederversammlung der Landsmannschaft Ostpreußen (LO) und vereinsrechtlich deren oberstes Beschlussorgan, das für die Bestimmung der Leitlinien, grundsätzliche Entscheidungen und die Überwachung der Geschäftsführung des Vorstandes zuständig ist. Politisch gesehen nimmt sie die Rolle eines Exilparlaments der vertriebenen Ostpreußen wahr, das sich für deren Interessen und Rechte einsetzt. Wichtigster Tagesordnungspunkt bei der Versammlung am vergangenen Wochenende im Ostheim in Bad Pyrmont war die turnusmäßige Neuwahl des Vorstandes. Daneben standen Routineangelegenheiten wie die Entgegennahme der Rechenschaftsberichte, die Entlastung des Vorstandes und die Verabschiedung des Wirtschaftsplans für das Jahr 2014 auf der Agenda des höchsten Beschlussgremiums der LO. Zu Beginn der Versammlung verabschiedete Stephan Grigat, Sprecher der LO, zwei langjährige Mitglieder aus dem Kreis der OLV. Alois Steffen war von 1990 bis 2013 als Heilsberger Kreisvertreter tätig, Ewald Rugullis von 1989 bis 2012 als Kreisvertreter Memel-Land. Beide sind mit dem Ende ihrer Tätigkeit als Kreisvertreter automatisch aus der OLV ausgeschieden. Grigat dankte ihnen im Namen der Versammlung für ihr engagiertes Wirken und ihre Verdienste um Ostpreußen und die LO. In seinem Tätigkeitsbericht informierte Grigat die Delegierten über seine zahlreichen Gespräche mit Politikern, Gremien, Vertretern von Institutionen und Verwaltungen sowohl hierzulande wie in Ostpreußen. Dabei betonte er besonders die gute Vernetzung der LO mit Parlamenten und Behörden diesseits und jenseits der politischen Grenzen, die Ostpreußen heute teilen und von uns trennen. Beispielsweise sei es ein großer Erfolg, wenn die LO mittlerweile auf Wojewodschaftsebene als Gesprächspartner nicht nur akzeptiert, sondern auch geschätzt werde. Weiter berichtete Grigat über die erfolgreiche Durchführung des Deutsch-Russischen Forums in Duisburg, des Kommunalpolitischen Kongresses in Allenstein und der erstmalig veranstalteten Sommerolympiade für die Jugend der deutschen Vereine in Ortelsburg, die vom polnischen Innenministerium gefördert werde. Beide Veranstaltungen seien inzwischen als feste Größen etabliert. Zudem berichtete Grigat über seine Tätigkeit im Beirat der „Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ und als Vizepräsident des Bundes der Vertriebenen. Die drei Jahre seit seiner Wahl zum Sprecher der LO seien eine „veranstaltungslastige, aber überaus erfolgreiche Zeit“ gewesen, so Grigat. Zum Schluss machte er deutlich: „Ostpreußen ist und bleibt das Thema der LO.“ Es gehe darum, das Wissen um Ostpreußen zu bewahren und die historische Wahrheit zu betonen. Damit sei die LO „auf Dauer ausgelegt“. Demzufolge trat Grigat auch unmissverständlich der Annahme entgegen, es gäbe in der LO angesichts des langsamen Dahinscheidens der Erlebnisgeneration irgendwelche Abwicklungstendenzen. Sein Bericht wurde vom Plenum ebenso wie die Berichte des Bundesgeschäftsführers, des Chefredakteurs der PAZ, der Bundesvorsitzenden der ostpreußischen Frauenkreise, des Referats Heimatpolitik der LO und des Bundes Junges Ostpreußen nach kurzer Aussprache zustimmend zur Kenntnis genommen. Gleiches galt für den Jahresbericht und die Jahresrechnung des Schatzmeisters, dem die Rechnungsprüfer ein wahrlich preußisch korrektes Handeln sowie der LO und der Preußischen Allgemeinen Zeitung ein grundsolides finanzielles Fundament bescheinigten. Danach waren die Entlastung des Vorstandes und die Genehmigung des Wirtschaftsplans für das Haushaltsjahr 2014 nur noch eine Formsache. Die turnusmäßige Neuwahl des Vorstandes lieferte einen überzeugenden Vertrauensbeweis in die bisherige Führung: Alle Vorstandsmitglieder wurden mit einer klaren Mehrheit im Amt bestätigt. Damit bleibt Stephan Grigat Sprecher der LO, Gottfried Hufenbach sein Stellvertreter und Friedrich-Wilhelm Böld Schatzmeister. Hans-Jörg Froese, Stefan Hein, Uta Lüttich, Brigitte Stramm und Wolfgang Thüne werden auch zukünftig dem Vorstand als weitere Mitglieder angehören. Nachdem die OLV vor zwei Jahren zeitgemäße Ziele für die zukünftige landsmannschaftliche Arbeit formuliert hat, blieb ihr in diesem Jahr vor allem die Erledigung routinemäßiger Aufgaben. Dennoch wurde an der einen oder anderen Stelle der Tagesordnung leidenschaftlich aber stets sachlich und konstruktiv diskutiert. Vor Beginn des offiziellen Teils der Versammlung hatte Dawid Banach, evangelischer Pfarrer in Suwalki und Goldap, in seinem Geistlichen Wort dazu aufgerufen, sich für das Gemeinwesen und die Bedürftigen zu engagieren. Wer Gutes tun könne und es nicht tue, begehe eine Sünde, so Banach. Die OLV hat durch ihren harmonischen Verlauf und Geschlossenheit bei den Abstimmungen gezeigt, dass sie Gutes tun kann, Gutes tun will und Gutes tut. Gemeinsam für Ostpreußen und die Ostpreußen, mit Herz und Verstand.
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