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Ich glaub, mich knutscht ein ...
Das Tier des Jahres 2007:
Alces alces Die „Schutzgemeinschaft Deutsches Wild”, die Organisation zur Erhaltung der frei lebenden Tierwelt, hat in diesem Jahr den Elch (Alces alces) als Tier des Jahres gewählt. Damit will sie auf diese große Tierart aufmerksam machen, die auf natürlichem Wege in ihre alte deutsche Heimat zurückkehrt. In Kanada, Alaska, Nordasien und sibirischen Ländern sind die Elche weit verbreitet. Er ist ein meist einzeln lebendes Tier, dauerhafte Elchrudel kommen nicht vor. In der Brunftzeit (Mitte September bis Mitte Oktober) treffen sich Kühe und Bullen, doch danach trennen sie sich wieder. Elche sind Einzelgänger Im Winter schließen sie sich zu einem kleinen Rudel zusammen, da sie weiter als gewöhnlich wandern müssen, um Nahrung zu finden. Doch dies ist eher ein Zweckbündnis als ein Sozialverband. Der Elchhirsch schafft sich sein Revier, das 500 Hektar umfassen kann. Dieses durchwandert er sowohl tagsüber als auch nachts, denn einem Tag-Nacht-Rhythmus unterliegt er nicht, da sich diese in den nördlichen Erdgebieten stark verschieben. Bei der Verteidigung seines Reviers kommt es häufig zu Kampfritualen, die oftmals schwere Verletzungen nach sich ziehen. Gefährliche Kämpfe Im Spätsommer finden die meisten Kämpfe statt und so entwickelt sich in dieser Jahreszeit bei den Elchen eine dicke Schwarte, um Verletzungen vorzubeugen. Gegen Ende des Jahres werfen sie ihre Geweihe dann ab, da diese sehr abgenutzt sind. Auch in der Brunftzeit kommt es zu gefährlichen Kämpfen, nicht nur zwischen den Bullen, sondern auch zwischen den Kühen, um die Reihenfolge der Begattung festzulegen. Elche haben kaum natürliche Feinde, höchstens alte oder geschwächte Tiere können von Raubtieren gerissen werden. Gesunde Elche können sich mit kräftigen Huftritten wehren, die für beispielsweise einen Wolf mit tödlichen Knochenbrüchen enden können. Der vegetarische Elch Der Geweihträger nimmt nur pflanzliche Nahrung zu sich und von dieser gibt es gerade in den Wintermonaten wenig im arktischen Raum. Deshalb sind die größten Widersacher des Tieres seine Artgenossen, die ihm das wenig vorhandene Futter wegfressen. Da diese Hirschart kaum natürliche Feinde hat, bleibt sie sehr lange gelassen, bevor sie leise flieht. Trotz seiner Größe und seines Gewichtes kann sich der Elch so leise und unauffällig bewegen, dass schon so manch menschlicher Jäger ohne Beute ausging. In einigen arktischen Gebieten werden Elche auch als Haustiere beziehungsweise Arbeitstiere gehalten. Aufgrund ihrer intelligenten und gutmütigen Art werden sie sogar als Reittiere eingesetzt. Doch obwohl sie sich zahm verhalten, sind es dennoch Wildtiere. Auch domestizierte Tiere können sehr gefährlich werden. Vor allem in der Brunftzeit werden Hirschbullen durch einen erhöhten Hormonspiegel aggressiv und streitsüchtig. Auch von einer Hirschkuh mit Kalb sollte man sich fernhalten, diese ist im Tierreich die verteidigungsbereiteste Mutter überhaupt. Auch in Deutschland gibt es Elche Seit längerem kann man den Elch auch wieder in brandenburgischen Wäldern antreffen und selbst in Bayern wurde er schon gesichtet. Noch stehen Elche auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten und so siedeln sich auch nur wenige in Deutschland an. Trotzdem sind Experten davon überzeugt, dass sich die Elche in ein paar Jahren stark vermehrt haben werden. Noch vor einigen tausend Jahren war ganz Deutschland von Elchen besiedelt. Elche stehen auf der Roten Liste Doch immer wieder drohte dem Elch in der
Vergangenheit das Schicksal, ausgerottet zu werden. So zum Beispiel nach dem
Siebenjährigen Krieg, als Friedrich der Große eine Schonzeit für Elche
einrichten musste. Genauso 1849, da durch die allgemeine Jagdfreiheit der
Elchbestand deutlich (auf elf Elche) dezimiert wurde, bis Anfang der dreißiger
Jahre Zufluchtsorte für die größte Hirschart der Erde geschaffen wurden. Langsam
stieg die Zahl der Geweihträger in deutschen Gefilden wieder an.
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