Skandal:
Bartoszewski will
polnischen "Kriegstreiber"
Jozef Beck ehren
Was
ist nur los mit dem Chef-Versöhner der Deutschen und Polen sowie Polen und Juden
Wladyslaw Bartoszewski. Hat er seine angeblich ehrgeizigen Ziele aufgegeben?
War das ganze Versöhnungsstreben etwa nur Show mit delikatem Hintergrund?
Welche Gesinnung treibt ihn dann wirklich an? Zu seinem letzten großen Auftritt
in Berlin, wo er die deutsche Kanzlerin Angela Merkel so kräftig unter
Druck in
Sachen Erika Steinbach gesetzt haben soll, dass es ihm als Erpressung
bescheinigt wurde, kam dann sein Schweigen zu den urplötzlich auftauchenden
mysteriösen zivilen deutschen Massengräbern in Polen. Sein Schweigen, ein
wahrhaftiger Beitrag zur Versöhnung und jetzt kommt es noch dicker, denn er
avancierte sich jetzt zum prominentesten Vertreter einer Gruppe von Politikern,
welche eine der wichtigen Warschauer Strassen im Zentrum der Stadt, nach dem
umstrittenen ehemaligen polnischen Aussenminister Jozef [Josef] Beck benennen will. Sehr
anrüchig ist hierbei die Unterstützung Bartoszewskis in der Hinsicht, dass Beck
nicht nur überzeugter Antisemit war, sondern auch von Historikern als einer der
Väter des zweiten Weltkrieges bezeichnet wird.
Jozef Beck - Minister für auswärtige Angelegenheiten der zweiten polnischen
Republik soll nach dem Willen von Wladyslaw Bartoszewski seine eigene Straße in
Warschau bekommen. Bartoszewski begründete seine Unterstützung u. a. mit dem
Hinweis auf Becks bekannte Rede am 5. Mai 1939 im polnischen Parlament (Sejm),
wo er um die Verweigerung von Zugeständnissen an das deutsche Reich warb. Hitler
strebte damals noch in Verhandlungen den Bau einer Autobahn des Reiches durch
den polnischen Korridor nach Danzig an und wollte die Stadt unter die alleinige
Kontrolle Berlins haben, wofür er allerdings damals noch Gegenleistungen anbot.
Aus polnischer Sicht war zu jenem Zeitpunkt allerdings "Nur der Friede" die
einzige Gegeleistung Hitlers. "Der Frieden hat, wie fast alle Dinge dieser Welt,
einen hohen, wenngleich messbaren Preis. Wir in Polen kennen nicht den Begriff
des Friedens um jeden Preis. Es gibt nur eine Sache im Leben des Menschen, der
Nationen und Staaten, die von unschätzbaren Wert ist. Diese Sache ist die Ehre"
- hatte Beck damals gesagt. Seine Rede wurde über das Radio im ganzen Lande
ausgestrahlt.
"Die Rede Becks hat einen großen Eindruck auf die polnische Gesellschaft
gemacht, ich selbst hatte damals in der Schule seine Ansprache im Sejm mit
anhören müssen. Beim den Worten "Um die Ehre kämpfen", waren wir alle gerührt" -
sagte Bartoszewski zur geplanten "Jozef Beck Strasse" auf einer Pressekonferenz
und fügte hinzu, dass es keine Frage sei, dass Beck wie "ein polnischer Patriot,
der mit der Waffe in der Hand und Verstand seine Heimat verteidigte, zu feiern
und ehren sei". Doch dass dieser Jozef Beck durchaus eher ein Kriegstreiber,
hochgradiger Antisemit und nur wenig Ehrenmann war weiss Wladyslaw Bartoszewski
ganz genau. Diese sehr negativen Eigenschaften verschweigt der polnische
Deutschlandbeauftragte aber ganz bewusst und zeigt damit einmal mehr wie
wertvoll er für eine polnisch-deutsche und polnisch-jüdische Versöhnung ist.
Schon im Oktober 1932 schrieb der damals noch stellvertretende polnische
Außenminister Oberst Beck an den diktatorischen Marschall und Staatslenker
Pilsudski, dass man nach einem anstehenden Nichtangriffsvertrag mit der UdSSR
die Garantie zur Sicherheit der eigenen Ostgrenze habe: "Dies Tatsache gibt uns
freie Hand gegenüber Deutschland". Er forderte in diesem Zusammenhang einen sehr
baldigen Angriff auf das Nachbarland: " Die Lage ist günstig wie nie für einen
Krieg um die polnischen Territorien vom deutschen Joch zu befreien. Unsere Armee
ist bereit" - klang damals einer seiner bekanntesten Beiträge zur Förderung
eines Krieges mit Deutschland. Beck war ebenso einer der führendenden
Antisemiten der zweiten polnischen Republik, der an Plänen arbeitete die
polnischen Juden nach Madagaskar und in die Sowjetunion umzusiedeln. In der Beck
Zeit hatten im wachsenden Antisemitismus bis zu eine Million Juden das Land,
meist Richtung Palestina oder USA, verlassen. Er war, anders als sein 1935
verstorbener Gönner Pilsudski der kein Antisemit war, einer der treibenden
Kräfte gegen das Judentum in Polen. Bei antijüdischen Aufständen und
Plünderungen in den Jahren 1935 bis 1937 wurden in Polen 79 Juden getötet und
500 verletzt.
Jozef Beck wurde am 4. Oktober 1894 in Warschau geboren. Als Offizier der
Kavallerie nimmt er am Ersten Weltkrieg teil. Er zeichnet sich als loyaler
Anhänger von Marschall Jozef Pilsudskis aus und unterstützt nach dem ersten
Weltkrieg Krieg sein Idol im polnisch-sowjetischen Krieges als Chef des
Militärstabes. Durch Pilsudskis macht er eine schnelle Karriere und steigt in
die Politik ein, wo er im Alter von 38 Jahren das Amt des Außenministers der
Republik Polen übernimmt. Als seine ersten Amtshandlungen schliesst er schon
kurz nach seiner Ernennung einen Nicht-Angriffs-Pakt mit Sowjetunion und später
auch mit Hitlerdeutschland abschloss. Er lernte fast alle "Nazi-Größen", so
auch Hitler, persönlich kennen. Am 1. Oktober 1938 besetzten deutsche Truppen
das Sudetenland, das im November 1918 durch den Versailler Vertrag, gegen den
Willen der mehrheitlich deutschen Bevölkerung von der Tschechoslowakei
einverleibt wurde. Am 2. Oktober begannen polnische Truppen das Olsagebiet auf
der tschechoslowakischen Seite zu besetzen. Da schien zwischen den Nazis und
Polen noch "alles in Butter" zu sein. Doch ab Januar 1939 dreht sich Beck
plötzlich zurück und nahm wieder die Fratze von 1932 an.
"Die Schwäche der Tschechoslowakei hat unsere Erwartungen noch übertroffen. Es
ist äußerst selten in unserer Geschichte, dass wir ohne auch nur einen einzigen
Schuss abgeben mussten das Territorium eines anderen Staates eroberten" - hatte
Beck damals nach der polnischen Militär-Aktion im Olsa-Gebiet und dessen
Annektierung gesagt. Er war ein Mann der zwei Gesichter und eigentlich ein
stümperhafter Falschspieler. Er vermied es natürlich nach dem Abschluss des
Nichtangriffspaktes mit Hitlerdeutschland seine wahren Intentionen zu verbergen,
doch er galt allgemein im Ausland als wenig glaubwürdig. Immer wieder bot er bis
zum Jahre 1938 den Franzosen einen Angriff auf Deutschland an, "wenn es ihm
günstig erschiene". Er träumte von einem maximalen polnischen Gewinn der aus
einer deutschen Niederlage bzw. Katastrophe hervorgehen könnte:" Die deutsche
Schwäche ist höchstwahrscheinlich nur ein vorübergehendes Phänomen, das man
jetzt ausnutzen muss. Wenn wir das nicht verstehen, werden nicht nur wir selbst,
sondern auch unsere Kinder Großpolen niemals erleben".
Nachdem Aussenminister Beck einen Blankoscheck der Briten bezüglich der
Vorgehensweise Polens mit dem deutschen Reich in der Tasche hatte, nahmen
seltsamerweise plötzlich polnische Grenzübergriffe dramatisch zu. Gleichwohl kam
es zu zahlreichen Raub-, Mord- und Verfolgungstaten ,wie z.B. bei der "Bromberger
Blutnacht", gegen deutsche Minderheiten. Britische und französische
Geheimdienste bekamen natürlich mit was in Polen alles angestellt wurde um das
deutsche Reich zum Kriege zu provozieren. Hierzu gibt es jede Menge Kommentare
von Politkern aus London und Paris, welche aber meist der jeweiligen Opposition
angehörten. Als "schändlich und unmenschlich" wurden diese Aktionen verurteilt,
bei denen tausende von Volksdeutschen ums Leben kamen. Ab Januar 1939 setzte
Beck alles daran den "unvermeidlichen!" Krieg mit dem Reich in Gang zu setzen.
Hierzu konnte er sich zuletzt auch die Unterstützung der USA sichern, dessen
Regierung ein wachsendes Hitlerdeutschland für eine Gefahr amerikanischer
Interessen in Europa hielt. Ränkeschmied Josef Beck starb am 5.6.1944 in
Rumänien, wohin er während des Einmarsches Hitlers in Polen mit der gesamten
Regierung geflohen war. Jetzt soll er ausgerechnet nach dem Willen des
Chefversöhners Bartoszweski wieder aufleben.
Eine unmögliche Situation. Die hiermit verbundene Provokation kann doch
niemandem in Deutschland, Israel und Polen verborgen bleiben. Er, Wladyslaw
Bartoszweski, kurzzeit-Auschwitz-Häftling, ehemaliger Aussenminister Polens,
Botschafter in Wien und jetziger Staatssekretär im Amte von Regierungschef
Donald Tusk war doch derjenige der sich immer für eine Versöhnung mit den
Deutschen "über die Wahrheit" aussprach, aber davon scheint er nun
offensichtlich die Nase voll zu haben und entpuppt sich mehr und mehr zum
Ghostwriter und Unterstützer der rein polnischen Version der Geschichte, was ihn
im Sinne einer ehrlichen Versöhnung mit dem Nachbarn und dem jüdischen Volk
immer unglaubwürdiger erscheinen lässt. Er kann doch nicht auf der einen Seite
einen Mann wie Beck ehren und auf der anderen Seite sich als Opfer des Krieges
behaupten und damit Karriere machen. Es zeigt sich eigentlich nun irgendwie
immer deutlicher, dass Bartoszweski eher ein polnischer Patriot alter Schule zu
sein scheint, der garnicht in der Lage ist die "ganze Wahrheit" auf den Tisch zu
legen, um wirklich an Wahrheit (nach seinen Worten) zur Versöhnung beizutragen.
"Ohne Wahrheit kein ehrlicher Dialog", hatte Polens Deutschlandbeauftragter
Wladislaw Bartoszewski erst kürzlich dem deutschen Bundestagspräsident Lammert
in einem offenen Brief erklärt, nachdem dieser die Vertriebenenchefin Erika
Steinbach gegen Beleidigungen und heftigen Attacken aus Polen verteidigt hatte.
Er bezeichnete sich in dem Schreiben als Europäer, der eine öffentlich
verfälschte Geschichte, wie in Interpretationen durch Erika Steinbach, nicht
akzeptieren könne. Frau Steinbach soll u.a. gesagt haben, dass die Vertreibungen
der Deutschen aus ihren Ostgebieten schon lange vor dem zweiten Weltkrieg
geplant gewesen sein sollen. Obwohl diese Aussagen der BdV Präsidentin kein
historischen Noven sind, will Bartoszewski "auf Teufel komm raus" nur die
polnische Version der Geschichte aus jener Zeit gelten lassen. Wenn es nach
seiner Geschichtsversion geht, hat kein Pole vor, während und nach dem zweiten
Weltkrieg Juden erpresst, verraten, ausgeraubt oder umgebracht, es gab keine
Blutnacht in Bromberg, kein
Jedwabne und es lagen keine ermorderten deutsche
Frauen und Kinder in einem Marienburger Massengrab. Alle Deutschen wurden human
nach dem Kriege umgesiedelt, kein Wort von den hundertausenden oder sogar
Millionen Zivilisten die nach dem Kriege u. a. bei diesen "humanen Umsiedlungen"
geschändet, ausgeraubt, ermordet oder aus anderen Gründen ums Leben kamen. Da
hilft es heute auch nicht mehr dass Wladislaw Bartoszewski früher einmal von
"deutschen Opfern" sprach, als er am Anfang seiner Versöhner-Karriere stand.
Was Wahrheit ist und war, entscheiden nicht Erika Steinbach oder irgendwelche
Historiker aus Übersee, sondern im Sinne der polnisch-deutschen und
polnisch-jüdischen Versöhnung macht das Herr Bartoszewski persönlich. Wenn er
nicht über irgendetwas meckert, wie Jedwabne, Kielce, deutsche zivile
Massengräber oder die sich immer weiter verzögerten Ausgleichszahlungen bzw.
Restitutionen jüdischen Eigentums, dann haben auch Deutsche und Juden nichts zu
meckern. Dann ist es aber auch ungerecht, dass ausgerechnet Wladislaw
Bartoszewski das jüdische und polnische Schicksal direkt mit sich selbst
verbindet und im Zusammenhang mit dem zweiten Weltkrieg immer lautstark in einen
gemeinsamen Topf wirft, um den Pegel der Dramatik für Opferpolen jeweils mit
Lichtgeschwindigkeit nach Oben schlagen zu lassen. Was Polens Deutschland- und
Israel Beauftragten ganz besonders zuletzt auf den Magen schlug war, dass seine
eigene Lebensgeschichte im Zusammenhang mit neueren Erkenntnissen aus der Zeit
um das dritte Reich an Farbe verlor. Es ist nicht leicht ein Held zu sein, vor
allen Dingen dann nicht wenn man aus einer Zeit der "Vogelfreiheit" leere Seiten
in seinem Tagebuch hat, dies kann aktuell auch Deutschlands Chefkritiker Marceli
Reich-Ranicki bestätigen, der zur ganzen Wahrheit und der Versöhnung zwischen
Deutschen und Polen wohl sehr viel beitragen könnte, wenn er es nur wollte.
Bartoszewski hat nun, zumindest im Zusammenhang mit seinem unverzeihlichen "Beck
Engagement", seinen Doppelberuf als Historiker und Versöhner erst einmal
verfehlt.
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