Auf den größeren
Inseln des Arys-Sees wird alljährlich Jungvieh zur Weide
angesetzt, welches sich über Sommer selber überlassen bleibt und zum Teil
verwildert und menschenscheu wird.
Im Juli war's,
noch vor dem Kriege,
Bekam Herr August viel Besuch
Und aus Berlin, wenn ich nicht lüge.
Das Haus war voll, mehr als genug.
An einem Sonntag hell und klar,
Da war die Luft so wunderbar.
Und wie die freien Wandervögel,
Nach Budda gings mit Kahn und Segel,
Und schwer bepackt war der Kanu,
Mit Wurst und Bier und Schnaps dazu,
Ein Picknick sollt' den Ausflug enden,
Schwer knarrt' das Ruder in den Händen.
Und bei Wisocki
endlich „Halt”.
Ein nettes Plätzchen fand sich bald.
Das Tischtuch breit, der Kaffee warm,
So huckt im Gras der bunte Schwarm.
Man schlürft den Mokka, raucht den Klee,
Und prahlt den wunderbaren See. —
Da brummt es dumpf wie ein Propeller,
Schrill klirren Glas und Topf und Teller,
Vier Kühe und ein junge Bulle,
Die stürzen sich auf Mensch und Stulle,
Die Hörner tief, den Zagel hoch,
Und im Galopp, daß Erde flog.
Und in der
Herzensangst und Schrecken,
Blieb manchem Wurst im Gurgel stecken.
Das Picknick wurd' in Hast verlassen,
Weil Ochsen solchen Luxus hassen,
Ein Vetter in der weißen Weste,
Sprang ängstlich in des Baumes Äste.
Die Gattin wollte eben baden,
Und kroch mit splitternackten Waden,
Auf einen alten Weidenbaum.
Der Dame war das nicht zu traun!
Im Kaddick saß des Hauses Herr:
„Der Ochs zertrampelt das Gescherr!”
„Ach, wer bezahlt
mir diesen Schaden?
Nun legt das Biest noch einen Fladen,
Aufs neue Tischtuch und so viel! —
Ich bleich das, Vattchen, mit Persil”,
Rief Muttchen von der Weide munter,
„Ach, jag den Ochs doch endlich runter!”
Und aus Berlin, der feine Gast,
Schrie: „August, schnell, sonst bricht der Ast”
Dann trollte sich das Rindvieh weiter.
Und von den Bäumen froh und heiter,
Da kamen alle schnell zurück:
„Das war denn heute noch ein Glück!” —
Nur Muttchen hatt'
die Knie beschunden.
Das wurde aber schnell verbunden. —
Den Arys-See in seiner Größe von
12,26 qkm, damit der viertgrößte im Heimatkreis, zierten mehrere Inseln. Außer
der schon von altersher bewohnten Roseninsel sind die kleinen Eilande Anfang der
60er Jahre des 19. Jahrhunderts entstanden, als der Wasserspiegel des Sees im
Zuge einer Meliorationsmaßnahme um 1,80 Meter abgesenkt wurde. Von den so
entstandenen Eilanden erhielten nur die Waldinsel und die Große Insel
topographische Namen; wobei letztere im Volksmund Wisocki-Insel genannt wurde.
Ein volksmundlicher Name war auch der der Verlobungsinsel, auch Liebesinsel
genannt. „Nomen est omen“ = der Name sagt alles! Liebespaare erreichten das
durch Anflug strauch- und baumbestandene Inselchen entweder schwimmend oder per
Ruderboot und fühlten sich in ihrer Zweisamkeit neugierigen Blicken entzogen.
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