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 Ostpreußen - Unsere Heimat - Eure Heimat Schwerin. - Alle Ostpreußen, die heute in Mecklenburg-Vorpommmern leben, waren am 23. September 2017 zum 22. Landestreffen nach Schwerin eingeladen. Die große Sport- und Kongresshalle füllte sich mit fast 2.000 Landsleuten und Freunden der Heimat bis auf den letzten Platz. Zahlreiche Besucher reisten mit Bussen, Bahn und Pkw aus allen Landesteilen an, viele auch aus Berlin, Brandenburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Busse kamen nicht nur aus Hamburg, Bremen und Iserlohn, sondern sogar aus Bayern mit Dr. Jürgen Danowski und aus Baden-Württemberg mit Uwe Jurgsties von den Memellandkreisen und Uta Lüttich, der Frauenbeauftragten der Landsmannschaft. Zahlreiche alte und neue ostpreußische Kreisvertreter waren gekommen, so der gesamte Vorstand der Stadtgemeinschaft Tilsit mit Hans Dzieran, Siegfried Dreher von den Heiligenbeilern, Hubertus Hilgendorff von den Rastenburgern, Bärbel Wiesensee von den Lyckern und viele andere mehr. Weitestgereiste Gäste waren zwei Ostpreußen aus den USA und einer aus Kanada. Denn die Veranstalter hatten intensiv geworben: 3.000 Einladungen waren verschickt sowie über 100 Zeitungen und die Regionalsender informiert worden. Auch die landsmannschaftlichen Heimatkreis- und Ortsgruppen luden zum Teil kräftig ein. Trotz Älterwerdens, 
Krankheit oder Tod lässt der Zuspruch nicht nach - im Gegenteil: Es waren 
auffallend viele neue Gesichter zu sehen, über 200 zum ersten Mal. Etliche 
Besucher verabredeten sich schon lange vorher, andere trafen sich nach einer 
Ostpreußenreise im Sommer nun in Schwerin wieder. Dank der mannsgroßen Schilder 
aller 40 ostpreußischen Heimatkreise und der dazugehörigen Anwesenheitslisten 
konnten sich die Landsleute leicht finden. Schon beim Eintritt in die Halle 
wurden die Ankommenden vom Chor der deutschen Minderheit Neidenburg musikalisch 
begrüßt. Am vollbestückten Verkaufsstand des BdV Anklam versorgten fleißige 
Hände die Landsleute mit den begehrten Heimatbüchern, Landkarten und über 7.500 
kleinen und großen Flaschen Bärenfang. Ute und Dieter Eichler von der 
Kreisgemeinschaft Lötzen hatten ebenfalls ein heimatliches Angebot mitgebracht. 
Am Stand des Volksbundes konnten Suchanfragen nach dem Verbleib von Angehörigen 
und Freunden seit dem Kriege gestellt und einige sogar geklärt werden. Um den 
reibungslosen Ablauf des Treffens sorgten sich 40 ehrenamtliche Helfer. 
 Wiedersehen - Wiederfinden Doch schon forderte das randvolle Programm die 
Aufmerksamkeit aller. Punkt 10 Uhr intonierte das Landespolizeiorchester 
Mecklenburg-Vorpommern zum Auftakt preußische Marschmusik. Nach der Eröffnung 
und Begrüßung durch den LO-Landesvorsitzenden Manfred Schukat wurden 72 
Heimatfahnen aufgerufen und unter den Klängen von „Preußens Gloria“ feierlich in 
die Halle getragen. Das geistliche Wort sprach der pommersche Bischof Dr. 
Hans-Jürgen Abromeit aus Greifswald, dessen Vater bis 1948 in Wedereitischken 
bei Ragnit unter den Russen ausharren musste. Sein Thema war der Kern des 
christlichen Glaubens – die Versöhnung mit Gott und den Menschen. Eigens nach 
Schwerin war auch der Bischof der litauischen Lutheraner, Mindaugas Sabutis aus 
Tauroggen, gekommen. Beide Bischöfe sprachen Vaterunser und Segen in deutscher 
und litauischer Sprache. Anschließend erhoben sich die Versammelten zu einem 
ergreifenden Totengedenken und dem gemeinsamen Gesang des Ostpreußenliedes. 
Höchster Ehrengast war der neue Botschafter der Republik Litauen in Deutschland, 
S.E. Darius Jonas Semaška – der vierte in Folge, der die Landestreffen in 
Mecklenburg-Vorpommern mit seinem Besuch beehrt. Das Landespolizeiorchester 
hatte eigens für ihn die litauische Nationalhymne einstudiert. Der Botschafter 
zeigte sich sehr beeindruckt von der Großveranstaltung und hob die vielfältigen 
Verbindungen zwischen Ostpreußen und Litauen in der Geschichte hervor. Dazu 
machte er auf das kürzlich erschienene Buch „Die Jahreszeiten“ des 
ostpreußischen Pfarrers Christian
 Ostpreußen verbindet uns Mit dem stehend gesungenen Deutschlandlied 
bekannten sich die Versammelten zu „Einigkeit und Recht und Freiheit“ – damit 
schloss die würdige Feierstunde. Der Nachmittag trug dem gemütlichen 
Beisammensein Rechnung. Nach dem Ansturm auf die obligatorischen Königsberger 
Klopse moderierte Heimatsänger BernStein ein opulentes Non-Stop-Programm, 
beginnend mit ostpreußischer Folklore der Jugendtanzgruppe „Saga“ Bartenstein 
und dem Chor „Stimme der Heimat“ Lötzen. Dessen Leiter Darek „erbte“ vor Ort von 
dem Rastenburger Ulrich Braun aus Tribsees ein wundervolles Akkordeon mit 120 
Bässen. In zwei farbenfrohen und stimmgewaltigen Auftritten brachte der 
Kant-Chor Gumbinnen russische und deutsche Volkslieder zu Gehör. Ebenso viel 
Beifall erhielten der Shanty-Chor „De Klaashahns“ Rostock und die 
Mecklenburg-Pommeraner Folkloregruppe Ribnitz-Damgarten, die schon Stammgäste 
bei den Ostpreußen sind und das Gastgeberland vertraten. Ohne Kunstpausen 
folgten die Chöre „Heide“ aus Heydekrug und „Warmia“ aus Heilsberg. So konnte 
auch die übliche Polonaise nicht ausbleiben, der sich spontan Alt und Jung 
anschlossen und die mehrere fröhliche Runden durch den Saal zog. Die 130 
Landsleute aus allen drei Teilen Ostpreußens wurden zuletzt mit den anderen 
Mitwirkenden zum Großen Finale auf die Bühne gerufen. Angesichts dieser frohen 
und bunten Schar unter dem Dach Ostpreußens rief Landesvorsitzender Manfred 
Schukat allen Anwesenden zu: „Ostpreußen – das ist unsere Heimat, aber es ist 
auch Eure Heimat!“ Nur wenige Besucher waren vor der Zeit gegangen, die meisten 
bis zum Schluss geblieben. Mit gegenseitig gereichten Händen auf der Bühne und 
im Saal stimmten Besucher und Gäste, viele unter Tränen, zum Abschied noch 
einmal laut das Ostpreußenlied an. Das NDR-Nordmagazin strahlte am selben Abend 
einige Glanzlichter des Treffens und ein kurzes Interview mit Manfred Schukat 
aus. Das nächste große Wiedersehen ist am 22. September 2018 zum 23. 
Landestreffen der Ostpreußen in der Stadthalle Rostock geplant. 
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