Marianne Hold - Ihre Biographie
geschrieben von Peter Hoffmann
Marianne Hold wird am 15. Mai 1933 als Marianne Weiss (*) in
Johannisburg (Ostpreußen) geboren. Der Vater gilt seit dem Krieg
als vermißt, die Mutter heiratet wieder. In den letzten Kriegswochen flieht sie
nach Innsbruck und arbeitet im elterlichen Betrieb. Mit dem Stiefvater hat
Marianne immer wieder Streitigkeiten und so geht sie 1948 nach Rom und arbeitet
als Küchen- und Haushilfe. Schließlich wird sie Assistentin in den
Schnitt-Studios von Cinecitta. Der Regisseuer Gabriel Pascal bietet ihr eine
Ausbildung an der Cinecitta-Schauspielschule an. Luis Trenker gibt ihr 1949 eine
Rolle in seinem (italienischen) Film Duell in den Bergen. Im selben Jahr wird
sie nach einigen kleinen Rollen in italienischen Produktionen als "La Bionda
Marianna- Italiens neuer Star" gefeiert (Münchner Merkur, 24.09.1949). Danach
wirkt Marianne Hold in einigen (Kurz-)Dokumentationsfilmen Trenkers mit. 1952
dreht sie ihren ersten Film in Deutschland: Ferien vom Ich von Hans Deppe.
1954/1955 wirkt sie in dem künstlerisch anspruchsvollen Werk Marianne des
Franzosen Julien Duvivier mit, der in zwei Versionen (deutsch/französisch)
gedreht wird, mit. Obschon sie die Titelrolle spielt, sind ihre Auftritte leider
etwas spärlich. Die Hauptrolle spielt ein junger Schauspieler, der 1956 als
Halbstarker groß herauskommt: Horst Buchholz. In der -sehr freien- "Krambambuli"-Verfilmung
Heimatland (1955) sind Rudolf Prack und Adrian Hoven ihre Partner. 1956 kommt
dann der große Durchbruch: Die Fischerin vom Bodensee wird an den Kinokassen ein
ganz großer Erfolg. Als armes Fischermädchen, das über einen reichen Bräutigam
den noch reicheren Vater findet. avanciert sie zum Top-Star des Heimatfilmes.
Mit ihrem Partner Gerhard Riedmann ist sie in den folgenden Jahren noch dreimal
zu sehen: 1957 in Die Prinzessin von St. Wolfgang, 1959 Bei der blonden Kathrein
und 1962 in Waldrausch. Mit ihrem Entdecker Luis Trenker dreht sie 1956 Flucht
in die Dolomiten und Von der Liebe besiegt sowie 1957 Wetterleuchten um Maria.
Während der Außenaufnahmen zu Die Lindenwirtin vom Donaustrand (1957) hat sie
einen Autounfall, bei dem sie einen Beckenbruch, schwere Prellungen und einen
Schnitt im Gesicht davonträgt. Doch sie hat Glück im Unglück, die Wunden
verheilen, und Marianne kann den Film beenden. In Heimatlos (1958) wird sie
durch Peter Weck zum Schmugglerliebchen, das den Verehrer Freddy Quinn abweist,
um zu ihrem Verlobten Rudolf Lenz zurückzukehren. Im gleichen Jahr ist sie als
querschnittsgelähmte Tochter Willy Birgels zu sehen, die sich in den
katholischen Pfarrer Rudolf Prack verliebt (Der Priester und das Mädchen).
1959/1960 steht sie zweimal mit dem populären Fernseh-Quizmaster Hans Joachim
Kulenkampff vor der Kamera (Kein Mann zum Heiraten / Sooo nicht, meine Herren).
Als 1960 von den Filmproduzenten und Verleihern ein Höchstgagenstop verhängt
wird, um der aufkommenden Kinokrise zu Herr zu werden, wird Marianne Hold mit DM
30.000,- eingestuft. Die Höchstgrenze liegt bei DM 100.000,- (für Stars wie
Heinz Rühmann, Curd Jürgens, O.W. Fischer, Ruth Leuwerik usw.). Hansjörg Felmy,
mit 70.000,- eingestuft, weigert sich, dafür zu drehen und erhält Zusatzhonorar.
1962 dreht sie noch zwei Heimatfilme: Wilde Wasser (mit Hans von Borsody) und
Waldrausch (ein viertes und letztes Mal mit Gerhard Riedmann), doch die Zeit
dieses Genres ist vorbei. Schlagzeilen macht im selben Jahr ihre angebliche Ehe
mit dem Cello-Virtuosen Enrico Mainardi, die von Marianne Hold allerdings
nachdrücklich dementiert wird. 1963 dreht sie keinen Film mehr. So ist sie 1964
in ihren beiden letzten Filmen zu sehen: Die Diamantenhölle am Mekong und die
Karl-May-Verfilmung Der Schut. Beide Auftritte jedoch bleiben ohne sonderliche
Publikums-Resonanz. Während der Dreharbeiten zu Die Diamantenhölle am Mekong
lernt sie in Thailand sie den australisch-britischen Schauspieler Frederik
Stafford (eigentlich Frederik Strobl von Stein; 1929-1979 -er wirkte u.a in
Hitchcocks Topaz, 1969, mit und starb 1979 bei einem Flugzeugabsturz) kennen,
den sie nach kurzer Zeit heiratet. Ende 1964, am 4. Dezember, wird ihr Sohn
Roderick geboren. Danach zieht sich Marianne Hold vom Film zurück. Sie widmet
sich der Malerei. Zu Beginn der 70er Jahre zieht die Familie nach Rom (bis
1978). In dieser Zeit hilft sie vielen jungen Künstlern beim Start ihrer
Karriere. Zu ihren Lieblingssängern gehört US-Sänger Barry White. Am 11.
September 1994 stirbt Marianne Hold in ihrem Haus in Lugano/Schweiz an
Herzversagen.
* In fast allen Biographien über Marianne Hold
wird als Geburtsname Pissowotzki angegeben; außerdem wird als Geburtsjahr
oftmals 1929 angeführt. Marianne Holds Sohn, Roderick Stafford, hat mich auf
diese Fehler aufmerksam gemacht - für diese und weitere Informationen besten
Dank.
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