Ingmar
Zeisberg, geboren als Ingmar Muhes am 17. Februar 1933 in Danzig / Westpreußen,
flüchtet 1939 nach Ausbruch des 2. Weltkriegs mit ihrer verwitweten Mutter nach
Dänemark, wo sie zwei Jahre lang in einem Internierungslager leben – und wo
Ingmar auf einer improvisieren Lagerbühne erste Theatererfahrungen macht. 1946
lassen Mutter und Tochter sich in Berlin nieder. Mit Gelegenheitsjobs hält die
Teenagerin Ingmar sich und ihre kranke Mutter über Wasser. Zugleich finanziert
und erfüllt sie sich den Traum von der Schauspielausbildung: Ab 1950 studiert
sie an der Max-Reinhardt-Schauspielschule des Deutschen Theaters in Berlin und
absolviert ihren Abschluss mit "Auszeichnung". Ihr großes Bühnendebüt gibt sie
noch als Studentin mit einer Nebenrolle in einer Inszenierung von Goethes
"Faust" am Deutschen Theater.
Nach Abschluss des Studiums wird Zeisberg von der "Kölnischen Rundschau" als
Theater- und Filmkritikerin engagiert. Sie arbeitet für die Hörspielabteilung
des NDR (damals noch "NWDR") und schreibt Drehbücher, unter anderem für die
Serie "Waldenser Geschichten". Ihr Debüt als Filmschauspielerin gibt Zeisberg
1954 unter der Regie des legendären
G. W. Pabst als Gattenmörderin in "Das Bekenntnis der Ina Kahr" – eigentlich
sollte sie den legendären Regisseur lediglich für eine Reportage interviewen,
doch Pabst zeigt sich von der Ausstrahlung der jungen Frau so beeindruckt, dass
er sie spontan engagiert.
Der Durchbruch gelingt ihr zwei Jahre später in
Heinz Pauls Heimatfilm "Wo der Wildbach rauscht". Auch ihr Folgefilm "Dort
oben, wo die Alpen glühen" erweist sich als kassenträchtiger Publikumshit. In
den kommenden Jahren arbeitet Ingmar Zeisberg mit einigen der renommiertesten
und populärsten Filmemachern des deutschen Kinos zusammen: so etwa mit
Géza von Cziffra ("Tante Wanda aus Uganda", 1957),
Wolfgang Staudte ("Kanonen-Serenade", 1958) oder
Helmut Käutner ("Schwarzer Kies", 1961). Ab Anfang der sechziger Jahre ist
Zeisberg neben ihren Kinorollen vor allem in einer Vielzahl populärer
Fernsehproduktionen zu sehen, darunter der überaus erfolgreiche
Durbridge-Dreiteiler "Wie der Blitz" (1970) und sieben Folgen der Krimireihe
"Tatort" (zwischen 1976 und 1991).
Nach Ehen mit dem Musiker Rolf Zeisberg, dem Produzenten Klaus Stappenhorst und
den Regisseuren Rolf Hädrich und Wolfgang Staudte ist Ingmar Zeisberg seit 1972
mit Albert Speer jr. verheiratet. Das Paar lebt in Frankfurt.
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