Eddi Arent, geboren am 5. Mai 1925 in Danzig, Westpreußen,
besuchte ein humanistisches Gymnasium und wurde nach dem Abitur zum
Kriegsdienst eingezogen. Von den Eltern eigentlich zum Arztberuf vorgesehen,
kam er über Umwege zum Kabarett und wurde von Jürgen Henkel 1948 für eine
zweijährige Tournee mit seinem literarischen Kabarett "Der Widerspiegel"
engagiert. Weitere Engagements u.a. bei
Werner Finck folgten.
Nach einer kleinen Rolle in
Geza von Radvanyis "Der Arzt von Stalingrad" (1958) spielte Arent in
zahlreichen Filmen Nebenrollen, meist als schüchterner bis tölpeliger
Begleiter der Hauptfiguren. In der ersten Edgar-Wallace-Verfilmung der Rialto,
"Der Frosch mit der Maske" (1959), spielte Arent einen Butler. Der Film wurde
ein überwältigender Erfolg, und in den meisten der fast 40 folgenden
Wallace-Adaptionen sorgte Arent für humoristische Einlagen zwischen den
spannenden Szenen, sei es als Butler, Inspektor, Adliger oder Tourist. Mit
seiner übertrieben vornehmen und zurückhaltenden Gentleman-Attitüde war er
fester und unverwechselbarer Bestandteil des "Typecasts" der Reihe. In den
späteren Beiträgen wurden seine Rollen jedoch zunehmend finsterer: Bereits in
"Der Hexer" (1964) ist Arent zwar noch komisch, doch bereits auch etwas
zwielichtig, in der britischen Produktion "Circus of Fear" ("Das Rätsel des
silbernen Dreiecks") ist er gar ein Massenmörder.
Neben den Wallace-Filmen war Arent in
zahlreichen weiteren, auch internationalen Produktionen zu sehen,
beispielsweise in "Maigret und sein größter Fall" (1966), und auch in drei
Karl-May-Filmen war er mit von der Partie. Außerdem spielte er ab Ende der
Sechziger Jahre in vielen eher einfallslosen Komödien von Kommiss-Filmen wie
"Kompanie der Knallköpfe" (1971) über Schlagerlustspiele wie "Blau blüht der
Enzian" (1973) bis hin zu Sexklamotten wie "Ich betone – oben ohne" (1969).
Eine überraschende Charakterrolle spielte Arent dagegen als Krimineller in dem
Fernsehspiel "Räuber und Gendarm" von
Hans-Jürgen Tögel.
1982 begann Arents Karriere als Fernsehkomiker:
Anders als in den nur noch auf vordergründigen Klamauk angelegten Kinorollen
konnte Arent in den Sketchen seiner Serie "Es ist angerichtet", für die er
auch selbst schrieb, sein großes Talent für subtile Komik zeigen. Nach dem
gleichen Prinzip – Stars wurden in unterschiedlichen Situationen in Maskeraden
präsentiert – funktionierte auch die Serie "Harald und Eddi" (1987), in der
Harald Juhnke Arents Partner war.
Nach fast zehnjähriger Kinoabstinenz war Arent
erst wieder in
Michael Verhoevens "Mutters Courage" (1995) mit einem kleinen Auftritt auf
der Leinwand zu sehen, in
Romuald Karmakars "Manila" (2000) spielte er in einer selbstparodistischen
Rolle einen berühmten Schauspieler. Auf seine berühmten Wallace-Rollen
verwiesen seine Auftritte in den neuen Wallace-Verfilmungen ab 1996 des
Fernsehsenders RTL.
Die letzten, von Krankheit gezeichneten Jahre
seines Lebens verbrachte Eddi Arent mit seiner Frau Franziska in
Titisee-Neustadt im Schwarzwald. Er starb am 28. Mai 2013 im Alter von 88
Jahren.
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