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Georg August Friedrich Hermann Schulz (erst ab 1932 auch mit bürgerlichem Namen Heinrich George), geboren am 9. Oktober 1893 in Stettin, Provinz Pommern, besuchte eine Oberrealschule in Berlin, die er jedoch vor dem Abitur verließ. Er nahm Schauspielunterricht in Stettin und erhielt ab 1912 erste Engagements in Kolberg, Bromberg und Neustrelitz. 1914 meldete er sich als Freiwilliger zum Militärdienst im Ersten Weltkrieg, wurde im Winter 1915 schwer verwundet und 1917 schließlich aus der Armee entlassen. Nach Theaterengagements in Dresden (1917/1918) und Frankfurt am Main (1918-1921) hatte er 1920 erste Gastspiele in Berlin, wohin er 1922 auch seinen Wohnsitz verlegte. Sein Debüt als Filmschauspieler gab er 1921 eher aus der Not heraus: Am Theater war er wegen eines Vertragsbruchs mit Auftrittsverbot belegt. So stand er in Filmen wie "Lady Hamilton", "Lucrezia Borgia" oder der "Lulu"-Adaption "Erdgeist" in tragenden Nebenrollen vor der Kamera. Gemeinsam mit Schauspielern wie Alexander Granach und Elisabeth Bergner gründete er 1923 das "Schauspielertheater", mit dem Ziel, sich vom kommerziellen Theaterbetrieb unabhängig zu machen. Von 1925 bis 1928 wirkte er unter Erwin Piscator an der Volksbühne in mehreren Stücken mit. Neben seinen Engagements an Berliner Bühnen trat George zwischen 1926 und 1938 regelmäßig bei den Heidelberger Festspielen auf. Ab 1927 zeichnete er immer wieder auch als Bühnenregisseur verantwortlich. Im Kino der Weimarer Republik wurde George vor allem durch die Verkörperung von Charakteren bekannt, die ihr verletzliches Wesen durch brutales Verhalten zu überspielen suchen: so etwa in Viktor Tourjanskys "Manolescu" (1929) oder als Franz Biberkopf in Phil Jutzis "Berlin - Alexanderplatz" (1931). George, der die Kritiker nicht zuletzt durch seine Präsenz und seine "wuchtige Erscheinung" faszinierte, bezeichnete seine Schauspieltechnik einmal als "kontrollierte Trance". Mit dem Beginn des Tonfilms konnte George endlich auch seine prägnante Stimme und seinen eigenwilligen Sprachduktus in sein Spiel einfließen lassen – mit Erfolg: Seine Leistungen in Filmen wie "Der Andere" (1930) brachten ihm Anfang 1931 Engagements in Hollywood ein, wo er in zwei deutschsprachigen Filmen der Metro-Goldwyn-Mayer mitwirkte. Da er jedoch auf Dauer keine Zukunft für sich im US-Filmgeschäft sah, kehrte er nach Deutschland zurück. Hier heiratete er seine Schauspielkollegin Berta Drews. Nach der Machtergreifung der Nazis 1933 wurde George zwar nie Mitglied der NSDAP, erlag jedoch schon bald dem Werben der neuen Machthaber – obwohl er in den Jahren zuvor stets als Sympathisant der Linken gegolten hatte. Symbolisch kam sein politischer Richtungswechsel in dem Propagandafilm "Hitlerjunge Quex" zum Ausdruck: An der Seite von Berta Drews spielte er darin einen zum Nationalsozialismus bekehrten Kommunisten. Neben seiner Arbeit beim Film übernahm er 1938 die Intendanz des Berliner Schiller-Theaters. Zu seinem Ensemble gehörten neben bekannten und etablierten Schauspielern wie Paul Wegener und Eduard von Winterstein auch wichtige Nachwuchstalente wie Horst Caspar und Will Quadflieg, die am Schiller-Theater ihre Karriere begannen. Im Dezember 1942 übernahm George dann eine eigene Herstellungsgruppe bei der Tobis Film. Während des "Dritten Reichs" avancierte Heinrich George zu einem der wichtigsten Repräsentanten des NS-Films. Schauspielerisch erwies er sich dabei als überaus wandlungsfähig: In historisch-biografischen Filmen wie "Das unsterbliche Herz" (1939) und "Andreas Schlüter" (1942) verkörperte er Führerpersönlichkeiten, die unbedingten Gehorsam fordern. In dem berüchtigten Propagandafilm "Jud Süß" (1940) gab er einen dekadenten Herzog, der sein Land seinem jüdischen Finanzberater ausliefert. In dem Durchhaltefilm "Kolberg" spielte er einen Bürgermeister, der die Bürger seiner von Napoleons Truppen belagerten Stadt zum Kampfgeist bis in den Tod aufruft. Nach der Befreiung Deutschlands wurde George im
Juni 1945 verhaftet und zunächst in Hohenschönhausen, dann in Sachsenhausen
interniert. Hier starb er am 26. September 1946. Nach seinem Tod galt er lange
Jahre als Nazi und Staatskünstler des Dritten Reichs. Erst in den 2000er Jahren
plädierten Kollegen wie Will Quadflieg und Gisela Uhlen, aber auch Georges Söhne
Götz und Jan für ein Ende der Verurteilung und eine stärkere Würdigung des
großen Schauspielers Heinrich George. Dennoch bleibt sein Wirken zwischen 1933
und 1945 bis heute umstritten. Filmografie
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