Arno Paulsen (* 3. Januar 1900 in Stettin,
Pommern; † 17. September 1969 in Baden-Baden) war ein deutscher Schauspieler und
Synchronsprecher.
Der Sohn eines Schneiders besuchte eine
Mittelschule in Stettin und erhielt Gesangsunterricht bei Kammersänger Wilhelm
Bültemann. Am Stadttheater Stettin debütierte er 1917 als Chorsänger. Noch im
selben Jahr wurde er als Tenorbuffo dort verpflichtet. Danach trat er in
Osnabrück, Hannover und Hamburg auf.
Von 1941 bis 1943 spielte er an Fronttheatern im
Sinne der Truppenbetreuung, anschließend war er Kriegsteilnehmer als Koch. 1945
konnte er am Metropoltheater in Berlin seine Karriere fortsetzen, meist in
Operetten. In Die lustige Witwe sah man ihn als Diplomat, in Jean Gilberts Die
Kinokönigin als Senator Clutterbuck. Am Theater am Schiffbauerdamm wirkte er
1946 in der Revue Höllenparade Rudolf Plattes als grotesker Ortsgruppenleiter
mit.
Hier entdeckte ihn Regisseur Wolfgang Staudte,
der für seinen Film Die Mörder sind unter uns einen dicken Schauspieler suchte,
was zu dieser Zeit nicht einfach war. Paulsen spielte in dem Film einen
Kompaniechef und Kriegsverbrecher, der im Nachkriegsdeutschland schnell wieder
zu Wohlstand kommt. Er übernahm dann Rollen in 13 weiteren DEFA-Streifen, ab
1950 spielte er jedoch ausschließlich in bundesdeutschen Produktionen. Der
korpulente Schauspieler blieb weiterhin vorwiegend darauf festgelegt, Teilhaber
am deutschen Wirtschaftswunder wie Kaufleute, Firmeninhaber und Fabrikdirektoren
zu verkörpern, meist mit eher negativem Charakter wie in Das Mädchen Rosemarie
(1958).
Von 1954 an spielte er häufig am Schillertheater
in Berlin, daneben auch am Deutschen Theater und am Schlossparktheater. Seit
1950 synchronisierte er als deutsche Stimme von Oliver Hardy neben Walter Bluhm
als Stan fast alle deutschen Bearbeitungen der Laurel & Hardy-Filme. Auch bei
der Neusynchronisation der Filme ab 1965 lieh er wieder Oliver Hardy seine
Stimme. Bald danach erkrankte Paulsen schwer und konnte seine Karriere nicht
mehr fortsetzen. Er war dreimal verheiratet.
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