Pomesanien. Der Name hat eine doppelte Bedeutung:
Die alt preußische Landschaft Pomesanien reichte vor der Ordenszeit von der Drewenz
bis zur Nogat und dem Drausensee im Norden; im 0sten verlief ihre Grenze im Tal
der Sorge bis Baumgarth, schloß dann auch Prökelwitz, Königsee, Kölimen und Alt
Christburg ein, und war gegenüber der alten Wildnis etwa durch die Linie Pinna See,
Samrodt-See, Röthloff-See, Bärting-See, Gr. Eyling-See und Drewenz-See bestimmt.
Im Westen bildete zwischen Thorn und dem Weißen
Berge die Weichsel die Grenze. Der vor der Ankunft des
Deutschen Ritterordens von den Polen bzw. den Herzögen v. Masowien vorübergehend
unterworfene südliche Teil der alten Landschaft Pomesanien zwischen der Drewenz
und der Ossa ist das Kulmerland. Nut dem Zusammenbruch
des letzten Widerstandes der Prußen (1283)
setzte im Kulmerland und in Pomesanien die
planmäßige Dorfsiedlung des
Deutschen Ordens ein. - Ms Grenzen des 1243 gebildeten Bistums Pomesanien
werden zunächst die Ossa, die Weichsel, der Drausen-See und die Weske genannt. Zugleich
aber wird die Bestimmung hinzugesetzt, daß auch das Quidin-Werder und das Zantir-Werder
zu dieser Diözese gehören sollten. Damit sind augenscheinlich die Weichselniederung
im Raume Marienwerder und das Große Werder rechts der Weichsel gemeint. Im 0sten
wurde die Diözese Pomessanien noch um die Bezirke Preußisch Holland (Passaluk), Samrodt
(Zamroth), Geria (?), Pobuz (?), und Deutsch Eylau (Rudencz) erweitert, so daß nach
Aufsiedlung der Wilduis auch Mohrungen, Osterode, Gilgenburg und Neidenburg zur Diözese Pomesanien
gehörten. Sitz des Bischofs war Riesenburg, Sitz des Domkapitels Marienwerder. Nach
Einführung der Reformation in Pomesanien durch Bischof Erhard Queis nahm der katholische
Bischof von Kulm zunächst die kirchliche Aufsicht
über den Teil der Diözese im königlichen Preußen (seit 1526) und später auch den
Titel des Bischofs von Pomesanien wahr. 1577 genehmigte der Papst die kirchenrechtliche
Vereinigung Pomesaniens mit der Diözese Kulm. Diese
Vereinigung blieb bis 1821 bestehen.
Quellen:
Karte: Veröffentlichungen des VFFOW
1953-2000,
Sonderschrift 100, Hamburg, 2000, Seite 8;
Text: Handbuch der historischen Stätten Ost- und Westpreußen,
Kröner Verlag Stuttgart, 1966-1981, Seite 174-175
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