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Preußische Tugenden noch gefragt Minden
(cl). Fleiß, Ordnung, Disziplin ... Bei der Sendung "mittwochs live", die der
Westdeutsche Rundfunk zum ersten Mal aus dem Mindener Preußenmuseum ausstrahlte,
befragte Moderator Bernd Müller seine Studiogäste über den heutigen
Stellenwert
der preußischen Tugenden. Einigkeit herrschte unter den Gesprächspartnern, daß
solche "Sekündärtugenden" in jedem Fall einen positiven Einfluß auf das
Zusammenleben in der Gesellschaft haben.
Positiver Einfluss auf das Volk Dr. Veit Veltzke, Leiter der
Preußen-Museen in Minden und Wesel wies auf den historischen Hintergrund hin,
dem diese Tugenden entstammen. So habe
Friedrich-Wilhelm I. diese bei den
Niederländern beobachtet und sie aufgrund ihres positiven Einflusses auf den
Dienst- und Leistungsethos der Bevölkerung nach Preußen "importiert". "Die
Tugenden sicherten besonders den wirtschaftlichen Erfolg des Staates", erzählt
der Museumsdirektor. Auch die negative Seite der Tugenden wurde
aufgezeigt. So stellte der Moderator fest, daß Werte wie Disziplin und Ordnung
auch die Eigenschaften seien, die man brauchte, um ein Konzentrationslager zu
führen. Eingeladen waren ebenfalls Professor Detlev Frehsee, Kriminologe an der Uni Bielefeld Oberst Gunnar Högger, Kommandeur der Pionierbrigade 20, der Stadtdirektor Heinrich Sieling, Inge Wolff, Mitglied des Bielefelder Arbeitskreises "Umgangsformen International", Heinz Ossenkamp, Vorsitzender der Komba-Gewerkschaft sowie der Schauspieler und Professor Hans-Peter Minetti, der als Friedrich-Darsteller zusammen mit Wilfried Szubries auch eine kleine Kostprobe seines Könnens gab. Leicht gestört wurde die Sendung durch eine
Kundgebung. Eine Gruppe von Zuschauern nutzte die Gelegenheit, um gegen den
Einsatz von Bundeswehrsoldaten im Kosovo-Krieg zu demonstrieren.
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