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Friedrich Wilhelm
I. (von Preußen)
(1)
König Friedrich Wilhelm I., der „Soldaten-könig", ordnete praktisch
die gesamte Verwaltung und Wirtschaft in Brandenburg-Preußen seinem
vordringlichem Ziel, dem Ausbau des stehenden Heeres, unter. Mit dem stehenden
Heer – es war das drittgrößte im Europa des frühen 18. Jhs.
– und mit der Etablierung einer absolutistischen Regierungsform schuf
Friedrich Wilhelm I. die Voraussetzungen für den Aufstieg
Brandenburg-Preußens zur Großmacht unter seinem Sohn Friedrich dem Großen.
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(2) Friedrich Wilhelm I. (von
Preußen),
(1688-1740), König in
Preußen (1713-1740). Friedrich Wilhelm wurde am 14. August 1688 als Sohn
von Friedrich I. in Cölln bei Berlin geboren. Anders als sein
Vater lehnte Friedrich Wilhelm das aufwendige Hofleben ab und führte einen
bürgerlich einfachen, vom Pietismus eines August Hermann Franckes geprägten
Hof, in dessen Mittelpunkt die Arbeit im Kabinett, für den Staat stand. Um sich
und sein Land gegen die Großmächte behaupten zu können, hielt Friedrich
Wilhelm eine starke Armee für unabdingbar, weshalb er ein großes stehendes
Heer aufbaute und Wirtschaft und Verwaltung des Landes auf den Ausbau, den
Unterhalt und die Organisation dieses Heeres ausrichtete. Unter Friedrich
Wilhelm, dem „Soldatenkönig", erhielt Brandenburg-Preußen eine
deutliche militärische Ausrichtung, und unter seiner Regierung bildete sich die
Klasse des „typisch preußischen" pflichtbewussten Staatsbeamten heraus.
Friedrich Wilhelm vereinte
die einzelnen brandenburgisch-preußischen Territorien zu einem Einheitsstaat
mit einer zentralen Verwaltungsbehörde, dem 1723 geschaffenen Generaldirektorium. Um ein fähiges Beamtentum heranzubilden, richtete er an den
Universitäten Halle und Frankfurt/Oder die ersten Lehrstühle für
Kameralwissenschaften ein. Seine Wirtschaftspolitik richtete er weitgehend an
den Prinzipien des Merkantilismus aus, förderte die gewerbliche Produktion und
die innere Kolonisation, indem er beispielsweise Salzburger Emigranten im von
der Pest entvölkerten Ostpreußen
ansiedelte. Beide Maßnahmen kamen natürlich
der Armee zugute: Sie versorgten die Armee mit Ausrüstung und Soldaten. Unter
Friedrich Wilhelms Herrschaft gab es außerdem erste Ansätze zur
Bauernbefreiung, und es wurden einige ständische Vorrechte beseitigt.
Im Frieden von Utrecht
nach dem Spanischen Erbfolgekrieg hatte Friedrich Wilhelm 1714 das Gebiet um
Obergeldern gewonnen und am Ende des 2. Nordischen Krieges im Frieden von
Stockholm 1720 Stettin und das östliche Vorpommern erworben. Friedrich
Wilhelm I. schuf mit der Errichtung des stehenden Heeres und der
Etablierung einer absolutistischen Regierungsform die Voraussetzungen für den
Aufstieg Preußens zur Großmacht in Europa, den sein
Sohn und Nachfolger
Friedrich der Große verwirklichen sollte. Friedrich Wilhelm starb am
31. Mai 1740 in Potsdam.
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Quelle:
Microsoft Encarta Enzyklopädie plus 2000, 1999,
Stichwort "Friedrich Wilhelm I. (von Preußen)" |
Friedrich-Wilhelm I. - 300.
Thronjubiläum
www.youtube.com/playlist?list=PLO5K4tZzrQCnA_1xXb1TwX5Y_GswlzZFf
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