| |
Übersicht:
[1] Allgemeines über die Geschichte:
- Hoensch, Joerg K.: Geschichte Polens, Stuttgart 1998.
Prof. Dr. Hoensch, bekannt als einer der ersten Nachkriegswissenschaftler, die
um eine möglichst objektive
Geschichtsschreibung Polens bemüht waren.
Das Buch hat wissenschaftlichen Anspruch und wird vor allem zu Studienzwecken
verwendet. Der Vorteil liegt auf der Hand: sehr verlässliche Informationen
über die Geschichte Polens, dient als ausgezeichnete Einführung in die Materie.
Dazu weiterführende Literatur- und Quellenverweise.
Der Nachteil: zu viele Schachtelsätze, überhaupt nicht leserfreundlich geschrieben.
Nur zu empfehlen, der sich intensiver mit der polnischen Historiographie beschäftigen
möchte.
- Boockmann, Hartmut: Deutsche Geschichte im Osten Europas.Ostpreußen
und Westpreußen, Berlin 1992.
[2] Geschichte Preussens
- Krockow, Christian, Graf v: Friedrich der Große. Ein Lebensbild, Bergisch
Gladb. 2000.
Prof. Dr. phil. Christian Graf von Krockow wurde 1927 in Pommern geboren und
bereits 1961 zum Professor für Politikwissenschaften in Göttingen gerufen.
Bekannt geworden als ostdeutscher Publizist. Unter anderen schrieb er "Fahrten durch
die Mark Brandenburg", "Heimat.Erfahrungen mit einem deutschen Thema", "Die Reise
nach Pommern in Bildern" oder "Begegnung mit Ostpreußen".
Oben genannte Bücher stellen zwar nicht den Anspruch auf Wissenschaftlichkeit, aber
sie sind unterhaltsam, bunt und locker geschrieben. Spricht der Graf von Preußen,
so erzählt er von Tugenden und Pflichtbewusstsein. Spricht er von Preußen, so erzählt
er von einer Adelsschicht, der er selbst entstammte, die aber keineswegs überprivilegiert
war, sondern sich als treuer Diener des Staates und seiner Untertanen
betrachtet haben soll. Preußens andere Gesicht : Preußen aus der Sicht eines
"pommerschen Junkers".
Seine Bücher sind sehr unterhaltsam und flott zu lesen. Oft geschmückt mit Anekdoten
aus der eigenen Familie. - Oder wußten Sie, daß der ostdeutsche Adel nicht auf das
Wohl eines Braunauer Gefreiten, sondern auf das Wohl Friedrich II. sich zuprosteten?
Und das bis Ende des Zweiten Weltkrieges?
Wo andernorts Preußen oft nur mit Militarismus und Kadavergehorsam in Verbindung
gebracht wird, so lernt man dieses Land mal von einer anderen Seite kennen.. und
liest von Tugenden, die auch heute noch ihre Gültigkeit besitzen.
|
|
[3]
Vertreibung
(Hrg.) Wolfgang Benz: Die Vertreibung der Deutschen
aus dem Osten.Ursachen,Ereignisse,Folgen, Frankfurt am Main 1996.
Prof. Dr. phil. Wolfgang Benz, 1941 in Ellwangen/Jagst geboren. Professor
und Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität
Berlin.
Sammlung wissenschaftlicher Beiträge, die einen umfassenden Überblick zum Thema
Vertreibung der Heimatvertriebenen liefern. Aus dem Inhalt:
- deutscher Revisionismus 1919-1933
- Sudetendeutsche Minderheit
- Germanisierungspolitik des NS-Regimes
- Erlebnisberichte ostdeutscher Vertriebener
- Eingliederung der Vertriebenen in Westdeutschland und "DDR"
- Lastenausgleich
- Organistation der Vertriebenen
- Vertriebenenpolitik nach 1945
Fazit: es bietet sich ein umfassender Überblick über die Thematik Vertreibung
an. Die Beiträge wurden überwiegend von promovierten oder habilitierten Geschichtswissenschaftlern
geschrieben und fahren somit auf hohem Niveau.
Assimilation bzw "Eingliederung" der Vertriebenen in der so genannten zweiten
Heimat hätte man noch genauer untersuchen dürfen. Es wäre interessant, den Niedergang
der ostdeutschen Dialekte und Kulturen zu untersuchen. Es wäre auch interessant
zu wissen, weshalb das Ansehen der Vertriebenenverbänden heute vielerorts so
negativ ist. Auch wird die Nachwuchsfrage nicht beantwortet. Die Frage, weshalb
junge Menschen von den Verbänden nichts mehr wissen wollten.
|
|
[4]
Ostdeutsche nach 1945
Bohlen, Dieter u. Kessler, Katja: Nichts als die Wahrheit,
2002. |
|
"Deutschland sucht den Superstar"..... Der Hamburger Popsänger Bohlen stammt aus
Königsberg/Pr.
[5]
Kultur Ostpreußen
- Geede, Ruth: Typisch Ostpreussisch, Würzburg 2001.
Klar, Agnes Miegel ist die "Mutter Ostpreußens". Aber Ruth Geede verdient
wohl einen ähnlichen Titel. "Lewe Landslied" heißt es stets, schon seit vielen vielen
Jahr, im Kulturteil des Ostpreußenblattes. Frau Geede gilt als eine der besten Kennerinnen
der ostpreußischen Kultur.
Das Buch ist sehr schön aufgemacht, modern und locker zu lesen. Viele Beiträge
über die Wesensart der Ostpreußen, Eigenarten und Tücken, ihre Sprache und - wie
könnte man es vergessen - die ostpreußischen Feste. Gewürzt mit Gedichten und mundartlichen
Sprüchen verschiedener bekannter Autoren.
Fazit: Darf in keinem Bücherregal fehlen! Ein Muss für alle Ostpreußen-Liebhaber!
- Kirst, Hans Hellmut: Deutschland, Deine Ostpreußen.Ein Buch voller Vorurteile,
Hamburg 1968.
[6]
Landeskunde
- Hermanowski, Georg: Ostpreussen.Wegweiser durch ein unvergessenes Land,
Kraft, Würzburg 1997.
|