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Historienfilm über die Gustloff: Für die Frage besorgter Freunde und Verwandter, ob sie sich diesen Film wirklich „antun“ wolle, hat Sibylle Goldner kein Verständnis: „Ich war dabei, also will ich den Film sehen, um sagen zu können, dass es genau so oder eben ganz anders gewesen ist.“ So hat sich die 69-jährige Warendorferin, die als Sechsjährige, zusammen mit 13 Verwandten, den Untergang der „Wilhelm Gustloff“ wie durch ein Wunder überlebt hat, den ZDF-Zweiteiler „Die Gustloff“ „angetan“ – und ist beeindruckt. Der Film sei deutlich besser gewesen als der „viel zu blasse“ ZDF-Zweiteiler „Die große Flucht“ mit Maria Furtwängler (*1*), findet Sibylle Goldner. „Es war ein ziemlich echtes Bild dessen, was damals passiert ist. Die langen Schlangen der Trecks, die Menschen, die auf den Zutritt zum Schiff warten mussten, weil es selbst in dieser Situation eine gewisse Organisation gab, dieses stundenlange Warten, ich habe mich deutlich erinnert, so war das wirklich.“ „Die Gustloff“, gibt die pensionierte Apothekerin zu, habe sie an mancher Stelle traurig gestimmt, auch, weil der Film verschüttet geglaubte Erinnerungen wachrief: „So habe ich mich plötzlich daran erinnert, dass nicht nur ich nass war, sondern auch das Jackett des Matrosen, der mich auf das Torpedoboot ,Löwe‘ gerettet und mich ganz fest im Arm gehalten hat.“ Wirklich erschüttert habe sie das Bild der am Kai abgestellten Kinderwagen. Die Enge auf der Gustloff habe sie als noch drangvoller
als im Film dargestellt empfunden: „Wir kamen auf das Schiff und blieben die ganze
Zeit auf unserem Platz an der Reling.“ Gut herausgearbeitet habe Regisseur
Joseph Vilsmaier neben der „beklemmenden Atmosphäre“ die „Arroganz und Dummheit der Nazis“.
Die Sabotage-Idee habe aber wohl das Action-Bedürfnis jüngerer Zuschauer befriedigen
sollen, ähnlich wie die glücklicherweise nicht zur Schnulze ausartende Liebesgeschichte. ________________________________
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