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Claudia Roth Ausrangierte Politiker loszuwerden ist gar nicht so einfach. Diese Erfahrung machen die Grünen gerade: Kaum hatte ihre fast neun Jahre amtierende Parteivorsitzende Claudia Roth nach der Wahlniederlage ihr Amt niedergelegt und auf eine weitere Kandidatur verzichtet, da hatte sie sich auch schon als Bundestagsvizepräsidentin ins Gespräch gebracht und war auch prompt nominiert worden. Die 58jährige bleibt als Stellvertreterin des zweiten Mannes im Staate nicht nur gut versorgt, sie hat auch wieder eine Plattform für ihre bei Freund und Feind gefürchteten emotionspolitischen Auftritte. In welchen Beruf aber hätte Claudia Roth auch zurückkehren sollen? Ein nach zwei Semestern abgebrochenes Studium der Theaterwissenschaften, diverse Bühnenjobs, dann ein paar Jahre als Managerin der Punkband „Ton Steine Scherben“, bis sie 1985, dreißigjährig, als Pressesprecherin bei der ersten Bundestagsfraktion der Grünen landete – erst in der Politik und mit den Grünen hat die Bürgertochter aus Bayerisch-Schwaben so richtig Karriere gemacht: 1989 bis 1998 wechselte sie ins Europaparlament, die letzten vier Jahre als Fraktionsvorsitzende; von 1998 bis heute – mit einjähriger Unterbrechung wegen der bis 2003 geltenden strikten Trennung von Amt und Mandat – Mitglied des Bundestags, von 1998 bis 2002 und von 2004 bis 2013 dann auch Parteivorsitzende der Grünen. Dazwischen anderthalb Jahre lang „Menschenrechtsbeauftragte“ im zweiten rot-grünen Kabinett Schröder. Routinierte Berufspolitikerin Der Politikbetrieb ist Claudia Roths Schicksal. Tief betroffen, mal in eigener Sache, war sie daher, als bei der Urwahl der Spitzenkandidaten zur Bundestagswahl im November 2012 die amtierende Parteivorsitzende mit blamablen 26 Prozent abgeschlagen auf dem vierten und letzten Platz landete. Den kurz aufblitzenden Gedanken ans Aufhören schob sie schnell beiseite: Eine Woche später wurde die allzeit empörungsbereite Übermutti, die auf arrivierte grüne „Protest-Beamte“ (Franz Walter) wie die leibhaftige Bestätigung ihrer nostalgisch verklärten Frontkämpfergeschichten aus dem Anti-AKW- und Sozialbewegungsmilieu wirkt, auf dem Parteitag klar als Vorsitzende wiedergewählt, und erst mal war alles wieder gut. Daß die konsequent subjektiv auftretende Multikulti-, Homosexuellen- und Türkei-Lobbyistin als Parlamentspräsidin einfach nur still ihre Diäten verzehren wird, darf niemand ernsthaft erwarten. Hinter der nervigen Fassade und den bunten Gewändern steckt eine routinierte Berufspolitikerin, die Tränendrüse und Betroffenheitsgestus gezielt einsetzt, um sich als unverfälschte Ur-Grüne zu inszenieren und ihre Agenda im Spiel zu halten. Bundesbetroffenheitsbeauftragte Eben erst posierte Claudia Roth am Kreuzberger Oranienplatz vor einem illegalen Asylbewerber-Protestcamp, um jeder Kamera zu vermelden, daß Lampedusa überall sei, auch in Berlin – und wer, wie der CSU-Innenminister, den Armutseinwanderern nicht sofort die Türen öffnen und alle Wünsche erfüllen will, der macht eben im seit Jahrzehnten unverrückbaren Schwarzweiß-Weltbild der gern mal als „Bundesbetroffenheitsbeauftragte“ karikierten Spitzen-Grünen den „Rassismus salonfähig“. Vielleicht erleben wir also demnächst eine leibhaftige Bundestagsvizepräsidentin solidarisch auf einer Homosexuellen-Parade in Warschau, wo Claudia Roth 2006 mit Volker Beck und Renate Künast auftrat; oder mal wieder unter Wasserwerfern und Tränengas-Nebeln im Istanbuler Gezi-Park. Auch Polizeidresche kann eine Claudia Roth nicht vom Türkei-Lobbyismus abbringen. Sie liebe ja „die Menschen“, „die Konflikte in der Türkei“, schwärmte sie in ihrem legendären Spiegel-TV-Interview vom Frankfurter Sportball 2007. „Die Türken haben Deutschland nach dem Krieg wieder aufgebaut“ „Die Türkei ist meine Freundin“, „meine zweite Heimat“, für die sie „seit zwanzig Jahren Türkei-Politik“ mache, auch wenn sie in dieser Zeit allein vom deutschen Steuerzahler finanziert wurde. Aber sie kann ja „gute Börek machen“. Unsinnige türkische Propagandaphrasen wie „Die Türken haben Deutschland nach dem Krieg wieder aufgebaut“ gehen ihr genauso leicht von den Lippen. Multikulturalismus ist, kaum verwunderlich, Roths zweite große Leidenschaft, bei der am Ende dann doch eher Monokulti herauskommt. Man könnte doch am 3. Oktober statt des Tags der Deutschen Einheit lieber den Beginn der EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei feiern, verkündete Claudia Roth – das war 2005 – ihre „Vision“: „Am Nationalfeiertag der Deutschen ertrinken die Straßen in einem Meer aus roten Türkenflaggen und ein paar schwarzrotgoldenen Fahnen.“ Ihr gestörtes Verhältnis zur eigenen Nation offenbarte sie 1990 durch ihre Teilnahme an einer Anti-Wiedervereinigungs-Demonstration unter dem Motto „Nie wieder Deutschland“ in Frankfurt am Main. Schwierigkeiten mit der katholischen Kirche Als geschickte Netzwerkerin zelebriert Roth „Freundschaften“ zu Opportunisten aus allen Lagern, etwa zum früheren bayerischen Innenminister und zeitweiligen Ministerpräsidenten Günther Beckstein, der sie „Claudi“ nennt. Mit der katholischen Kirche hat Claudia Benedikta Roth trotz des päpstlichen zweiten Vornamens dagegen ihre Schwierigkeiten. Ausgetreten ist sie schon 1980, wegen Frauenbild und so. Den Augsburger Bischof Walter Mixa beleidigte sie oft und gerne und hieb auch in der Debatte um Mißbrauchsfälle in der Kirche kräftig auf ihn ein. Dagegen blieb die Vorsitzende in der Pädophilie-Debatte in der eigenen Partei auffallend ruhig. Im Beirat der Humanistischen
Union saß sie schließlich selbst lang genug an einem Tisch mit
Pädophilen-Lobbyisten. Es gibt eben immer einige, die gleicher sind. Manche
davon werden sogar Vizepräsident des Deutschen Bundestags.
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