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Vorbemerkung der ODF-Moderatoren
Der nachstehende Artikel (veröffentlicht am 25.05.2008) wurde
von der „taz“-Redaktion nachträglich verändert. Die ursprüngliche Titelzeile
lautete: "CSU-Ministerin spricht vor Neonazis". Daß eine solche Schlagzeile
bei einer „Hand voll“ Verdächtiger unter 20.000 Teilnehmern einer öffentlichen Veranstaltung
der Verleumdung zumindest sehr nahe kommt, dürfte wenig zweifelhaft sein. Aber was
bedeutet „eine Hand voll“ konkret? Die ursprünglich an dieser Stelle genannten „zwei
Dutzend“ waren offenbar so übertrieben und aus der Luft gegriffen, daß die „taz“-Redaktion
schnell zurückrudern und die Angabe durch einen schwammigen Begriff ersetzen musste,
um überhaupt irgendetwas melden zu können. 2½ Personen konnte der SF-Reporter filmen.
Verdoppeln wir die Zahl und kommen auf ein Grüppchen von 5 Menschen, entspräche
das 0,025% der vom Schweizer Fernsehen genannten Besucherzahl des Ostpreußentreffens.
(Die offensichtlich maßlos übertriebenen „zwei Dutzend“ hätten 0,12% entsprochen. Und warum erreicht uns der Bericht gut zwei Wochen verspätet? Honni soit qui mal y pense… Historisch verknappter Redebeitrag Die stellvertretende bayerische Ministerpräsidentin Christa Stewens (CSU) hat an Pfingsten vor einem Vertriebenenverband eine bemerkenswerte Rede gehalten - auch einige Neonazis hörten zu. VON MAX HÄGLER Vor zwei Wochen feierte die Landsmannschaft Ostpreußen mit tausenden Mitgliedern in der Berliner Messe ihr 60-jähriges Bestehen, als Rednerin war die stellvertretende bayerische Ministerpräsidentin Christa Stewens (CSU) gekommen. Nicht ungewöhnlich, hat der Freistaat doch seit 1978 die Patenschaft für Ostpreußen inne. In deutschen Medien blieb die Veranstaltung weitgehend unbeachtet, die meisten Journalisten waren bei der parallel stattfindenden Feier der Sudetendeutschen. Nur das Schweizer Fernsehen (SF) hatte seinen Korrespondenten Thomas Vogel geschickt – und der filmte Bemerkenswertes: "Die Vertreibung der Deutschen vor sechs Jahrzehnten war die größte ethnische Säuberung, die es je gab in Europa", erklärte Stewens unter dem Applaus der Vertriebenen. "Und hier heilt die Zeit keine Wunden." Ab 1944 wurden Millionen Deutsche vertrieben, mindestens 600.000 starben. Laut SF-Reporter Vogel und nach dem Redemanuskript, das der taz vorliegt, wurden allerdings die Kriegstaten der Deutschen von Stewens nicht erwähnt. Für den Migrations-Historiker Jan Musekamp von der Europa-Universität Viadrina ein ungewöhnliches Vorgehen: "Zusammenhanglos die Deutschen als Opfer sehen, das ist nicht usus - alles hat eine Vorgeschichte." Für einige Teilnehmer des Pfingsttreffens dürfte der historisch verknappte Redebeitrag eine Genugtuung gewesen sein. Deutlich erkennbar waren eine Hand voll Neonazis in der Halle, wie SF-Reporter Vogel der taz berichtet: "Vom Habitus und vom Haarschnitt waren das ganz klar die jungen Rechten." Auch der Geschäftsführer der Landsmannschaft Ostpreußen, Sebastian Husen, bestätigt der taz, dass "einige wenige" Teilnehmer "ein sehr, sehr rechtes Auftreten" gehabt hätten. "Wer es gewesen ist, wissen wir aber nicht", sagt Husen und bestreitet, dass es eigene Mitglieder waren. "Wir haben gar keine solchen Jugendlichen." Das Verhältnis zu Polen sei inzwischen sowieso geprägt von einer Verständigungsarbeit auf kommunaler Ebene. "Die Polen und die Vertriebenen haben sich stark bewegt, das wird leider zu wenig beachtet." Allerdings hatte der Verband immer wieder Schwierigkeiten mit Revanchisten. "Anfang 2000 haben wir uns von der Jungen Landsmannschaft Ostpreußen getrennt, weil die ganz klar von Rechten unterwandert war", sagt Husen. Sein Verband kämpft bis heute vor Gericht gegen die rechtsradikale Jugendabspaltung, die im Verfassungsschutzbericht 2007 erwähnt wird und sich inzwischen "Junge Landsmannschaft Ostdeutschland" nennt. Stewens ließ auf taz-Anfrage ausrichten, ihr seien die rechten Gestalten "nicht aufgefallen". Einzig an den ungewöhnlichen Zuruf "Wir wollen unser Eigentum zurück!" könne sie sich erinnern, sagt ihr Sprecher Bernhard Seidenath.
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28.5.2008 nachgelegt: |
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