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Der Name von Klaipeda ist Memel von Kestutis Demereckas Sieben Jahrhunderte wurde Klaipeda Memel genannt, jetzt wird aber dieses Wort nicht mehr gebraucht. Das Ziel dieses Artikels besteht darin die allgemeingültige Einstellung zu beseitigen, dass Memel der entstellte Name des Flusses Nemunas sei. Während der Zeit, als die Burg und die Stadt gebaut wurden (1252), hat man das Kurische Haff für die Fortsetzung des Flusses Memel (lit. Nemunas) gehalten und Memela genannt. Deswegen erhielten die Burg und die Stadt den Namen Memelburg, abgekürzt Memel. Warum wurde Nemunas von den Deutschen Memele genannt? Der Legat des Papstes Wilhelm von Modena hat im Jahre 1237 diesen Namen des Flusses zum erstenmal erwähnt. In der Bulle des Papstes Innozenz IV. wird betont, dass dieser Fluss von der einheimischen Bevölkerung so genannt wird. In den Dokumenten des Kreuzritterordens, in der Beschreibung der Reise nach Litauen von G. de Lanoy 1413, in den ersten Landkarten – in allen historischen Quellen Westeuropas finden wir den Namen Memel. Die Chronik von Hypatius, später auch die Litauische Chronik formieren die östliche Tradition der Namensgebung des Flusses Nemunas. Beide Namen sind im Meiner Friedensvertrag zu treffen: Memel alias Niemen. Doch das ist noch kein echter Doppelname. Das beweist die neue Etymologie des Namens vom Nemunas. In der litauischen Sprache existieren solche Wörter wie memelis, mimeli, mefmelis, die „stiller, langsamer, schweigsamer Mensch“ bedeuten. In der lettischen Sprache hat das Wort Mems die Bedeutung „stummer Mensch“. Wenn man den Namen Nemunas aus dem litauischen Wort nemti („das Sprechvermögen verlieren, nicht sprechen können“) herleitet, so würde dies dasselbe bedeuten. So bezeichnen beide Namen – Memele und Nemunas einen stillen, langsamen, ruhigen Fluss, lautlos in seinem schwellenlosen Lauf. Als solcher charakterisiert der polnische Chronist Dlugosz den Fluss unter den anderen europäischen Flüssen. Das Wort Memela ist nur im westlichen Teil Litauens entstanden und hat sich im allgemeinen Strom der westbaltischen Hydronyme nur durch Gewässernamen mit Stamm mem- nach Lettland verbreitet. Hydronyme mit dem Stamm nem- sind in Lettland unbekannt. So ist also das Wort Memele der Nachlass des alten westbaltischen Stammes der Kuren. Die Kuren haben den Fluss Nemunas mit diminutiven Namen Memele, Mernule benannt. Memel ist ein Wort, dem gebührt, wieder in litauische Namenslisten eingetragen zu werden.
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