Ernst von Salomon
(1902 - 1972): “Die Geächteten”. Ein 1930 erschienenes Buch, das man immer
wieder in die Hand nehmen kann.
Sprachgewaltiger Ausdruck des
kriegerischen Lebensgefühls einer jungen Generation nach dem Ersten
Weltkrieg. -
“Wir zogen aus, die Grenze zu schützen, aber da war keine Grenze. Nun waren
wir die Grenze, wir hielten die Wege offen.”
Kampfum Oberschlesien
Ein Auszug aus dem Buch "Die Geächteten" von Ernst von Salomon
Im Rahmen der Volksabstimmungen im Gefolge
des
Versailler Vertrags sollte in mehreren deutschen Gebieten über deren weitere
Zugehörigkeit zum Reich entschieden werden, wobei insbesondere die Ostgrenze
Deutschlands unbedingt geschwächt und brüchig gemacht werden sollte.
So mussten große Gebiete (Polnischer Korridor,
Freie Stadt Danzig,
Memelland)
ohne Abstimmung abgetreten werden. Bei zwei früheren Abstimmungen im Juli 1920
entschieden sich im Abstimmungsgebiet Marienwerder im restlichen Westpreußen
sowie im Abstimmungsgebiet Allenstein in den südlichen Kreisen Ostpreußens
jeweils deutlich über 90% für einen Verbleib im Deutschen Reich.
Für 1921 war nach dem Versailler Vertrag aber noch eine weitere Abstimmung in
der preußischen Provinz Oberschlesien vorgesehen. Die Abspaltungsbemühungen
wurden dabei überwiegend nicht von angestammten Schlesiern getragen, sondern von
polnischen Zuwanderern in den schlesischen Industriegebieten, die nun die Annektion dieser Gebiete durch den polnischen Staat forderten. Dieses Ziel
sollte bereits im Vorfeld der Abstimmung, für die erneut eine deutsche Mehrheit
zu erwarten war, mit Waffengewalt durchgesetzt werden.
Die Spannungen mündeten in offenem Kampf, der in der Nacht vom 2. auf den 3. Mai
1921 ausbrach und bis zum 5. Juli 1921 dauerte. Die unmittelbare Ursache war die
Ablehnung des britisch-italienischen Gebietaufteilungsvorschlags (Percival-de
Marinis-Linie) durch die propolnische Seite, der drei Viertel Oberschlesiens,
darunter alle Industriezentren, bei Deutschland belassen wollte. Zahlreiche
Freiwillige aus Polen beteiligten sich an den Übergriffen. Damit begann die
gewaltsame Besetzung jenes Teils Oberschlesiens, der nach polnischen
Vorstellungen an Polen abgetreten werden sollte. Lediglich die italienischen
Völkerbund-Truppen hinderten die Polen am Vormarsch, die französischen Verbände
schritten nicht ein.
Korfanty setzte sich dennoch durch und konnte den 1922
in Genf unterzeichneten
Teilungsvorschlag (2/3 Deutschland, 1/3 Polen) als eigenen Erfolg feiern. Beim
Deutschen Reich verblieb der zwar flächen- und bevölkerungsmäßig größere, vor
allem jedoch eher agrarisch strukturierte Teil des Abstimmungsgebiets. Große
industrielle Komplexe gingen wie geplant an Polen verloren. In Deutschland
führte die Teilung zum Rücktritt der Regierung von Joseph Wirth.
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