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Sturm auf den St. Annaberg - 1. Mai 1921 Das Bayerische Freikorps Oberland in
Oberschlesien Bayerische Soldaten wurden zum Schutz der deutschen Grenzen im Osten aufgerufen, als der von Insurgenten angestiftete sogenannte 3. Polenaufstand in Oberschlesien ausgebrochen war. Am 9. März 1921 – vor 95 Jahren - war im oberbayerischen Raum Miesbach das Freikorps Oberland zusammengezogen worden. Bereits am Abend des 11. Mai trafen seine ersten Formationen in dem zum Sammelplatz bestimmten oberschlesischen Kreisstadt Neustadt ein, von den Bewohnern mit einem begeisterten: "Gott sei Dank, die Bayern sind da!" empfangen. Jeder Zug aus den anderen Reichsgebieten brachte neue Freiwillige heran, und in kürzester Zeit konnte eine ansehnliche Mustertruppe, zusammen mit einheimischen Einheiten des Selbstschutz Oberschlesien, formiert werden. Schon am 12. Mai wurde mit der Aufstellung eines 2., zwei Tage später des 3. Bataillons begonnen. Am 17. Mai erfolgte der Abmarsch in das Kampfgebiet. Im Raum Krappitz, Kreis Oppeln, wurde bereits am 20. Mai zum Gegenstoß gegen die ständigen Polenangriffe auf Gogolin bereit gestellt. Der Angriff auf die beherrschende Höhe dieses Gebietes, den St. Annaberg*, begann am 21. Mai um 2.30 Uhr. Sieben schlecht bewaffnete Bataillone traten zum Sturm auf die von mehreren überlegenen, teilweise aus aktiven Truppen gebildeten Polenregimenter, POW, (Polska Organizacja Wojskowa Górnego Śląska, POWGŚl, wurde unter Alfons Zgrzebniok zur wichtigsten militärischen, wenn auch inoffiziellen Einheit in den oberschlesischen Aufständen) an. In einem Bericht über die Erstürmung des Annabergs wird die letzte entscheidende Phase des Kampfes wie folgt geschildert: "Von wilder Draufgängerstimmung gepackt, stürmten jetzt die Deutschen in der ganzen Frontbreite vor und entrissen dem Feind eine Ortschaft und ein Waldstück nach dem anderen ... Von den Bayern hatten viele ihre Röcke abgeworfen und kämpften in Hemdsärmeln“. Es war vor allem dem tapferen Einsatz des Freikorps Oberland aus der Gegend um Miesbach, Oberbayern, zu verdanken, daß die Besetzung des Berges im Handstreich gelang. Auch an der Abwehr polnischer Gegenangriffe und der endgültigen Niederschlagung des polnischen Aufstandes am 1. Juni 1921 waren die Bayern, die das Edelweiß als Abzeichen am Kragen trugen, entscheidend beteiligt. Neben vielen Verwundeten und Vermißten hatte das Freikorps Oberland 52 Tote zu beklagen, zu deren Gedenken eine Ehrentafel an der Kapelle des Weinbergs in Schliersee, Oberbayern, angebracht wurde. Jährlich fand hier im Mai eine Gedenkfeier, ausgerichtet von der Landsmannschaft der Oberschlesier e.V., Kreisgruppe München und Mitgliedern des Freicorps unter Mitwirkung anderer Landsmannschaften aus Ostdeutschland, mit einer feierlichen Feldmesse, statt, an der die Bevölkerung großen Anteil nahm. Bedauerlicher Weise wird seit mehreren Jahren, durch Störaktionen linksgerichteter Kreise, die Feier erheblich beeinträchtigt, so daß diese aus Schliersee verlegt werden mußte. Mit der Keule „rechtsradikal“ wird vieles, was den linken Kräften nicht genehm ist, zu Fall gebracht. Leider zeigen die Einschüchterungsversuche bei verschiedenen Stellen ein negatives Resultat. *Der St. Annaberg ist ein Inselberg in ländlich geprägter Umgebung, auf dem sich der wichtigste katholische Wallfahrtsort Oberschlesiens befindet. Es handelt sich um einen Komplex bestehend aus der Wallfahrtsbasilika, dem Franziskanerkloster und dem Kalvarienberg oberhalb der gleichnamigen Ortschaft Sankt Annaberg, auf dem Gebiet der Gemeinde Leschnitz, Regierungsbezirk Oppeln, in der Nähe der Stadt Oppeln. Ziel der zahlreichen Wallfahrten ist eine 66 cm hohe Figur der Heiligen Anna selbdritt aus Lindenholz im Hauptaltar der Wallfahrtskirche. Der St. Annaberg besteht aus den Überresten eines Vulkans, der schon seit mehreren Millionen Jahren inaktiv ist. Der Berg wurde zur Gedenkstätte der Kämpfe von
1921.
Johann Wolfgang von Goethe (* 28. August 1749, † 22. März 1832) berichtet über Schlesien: "Seit Anfang des Monats bin ich nun in diesem
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