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Franz von Papen

 


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„Kabinett der nationalen Konzentration“: Hitler und seine Minister, vorn ganz rechts Franz von Papen
„Kabinett der nationalen Konzentration“: Hitler und seine Minister, vorn ganz rechts Franz von Papen

Der Mann, der Hitlers Steigbügel hielt
Franz von Papen, letzter Reichskanzler der Weimarer Republik, irrte verhängnisvoll
von Klaus J. Groth

Eines der verhängnisvollsten Fehlurteile der jüngeren Geschichte ist untrennbar mit dem Namen Franz von Papen verbunden. Im Februar 1933 meinte er: „In zwei Monaten haben wir Hitler in die Ecke gedrückt, dass er quietscht.“ Doch Adolf Hitler „quietschte“ nicht, er baute seine Macht aus. Am 2. Mai 1969, vor 50 Jahren, starb der letzte Reichskanzler der Weimarer Republik.

Von Papens Irrglaube, Hitlers NSDAP zähmen zu können, bestand schon 1932. Die Nationalsozialisten sagten eine Tolerierung von Papens unter zwei Bedingen zu: Neuwahlen und die Aufhebung des Verbots der SA und der SS. Von Papen löste den Reichstag auf, die SA konnte wieder aufmarschieren. Der Weg war frei für einen Wahlkampf voller Gewalt. Von Papen hätte wissen können, dass er von seiner Persönlichkeit her Hitler nicht gewachsen sein würde. Er hatte ein christlich geprägtes, konservatives Weltbild. Sein Denken gründete im deutschen Kaiserreich, über dessen Ende kam er nicht hinweg.

Franz Joseph Hermann Michael Maria von Papen, Erbsälzer zu Werl und Neuwerk, so der vollständige Name, wurde am 29. Oktober 1879 in Werl geboren. Die Familie von Papen-Koeningen gehörte zu altem westfälischem Adel. Bereits mit elf Jahren kam Franz von Papen auf eine Kadettenschule, er wollte Soldat werden. Im Rahmen der Kadettenausbildung wurde er in das Pagenkorps des Kaisers übernommen, diente im Westfälischen Ulanen-Regiment Nr. 5 und gehörte ab 1913 dem Generalstab an. Als Reitsportler war er erfolgreich. Auch privat verlief das Leben nach Wunsch. Von Papen heiratete Martha von Boch-Galhau aus der Keramikdynastie Villeroy & Boch. Er ließ sich an der Saar nieder, seine Frau hatte das Hofgut Wallerfangen in die Ehe eingebracht.

Die gute Verbindung seines Vaters zu Kaiser Wilhelm II. brachte von Papen 1913 auf die Position des Militärattachés an der deutschen Botschaft in den USA. Mit anderen baute er einen Spionage- und Sabotagering auf, der versuchte, die US-Wirtschaft zu stören. 1916 wurde von Papen des Landes verwiesen. 

Zurück aus den USA, diente von Papen als Bataillonskommandeur, im Generalstab im Nahen Osten, später in der osmanischen Armee in Palästina. Er machte die Bekanntschaft von Joachim von Ribbentrop, der später sein Fürsprecher bei Adolf Hitler werden sollte. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges nahm von Papen seinen Abschied.

Bald schon begann er, sich politisch zu engagieren. Er wurde in den Preußischen Landtag gewählt, vertrat in der Zentrumspartei landwirtschaftliche Verbände. Seine Position war monarchistisch-katholisch. Damit stand er im Widerspruch zum linken Flügel der Partei.

Als die Zentrumspartei Wilhelm Marx als Kandidaten aufstellte, verweigerte von Papen die Gefolgschaft. Stattdessen setzte er sich für den Konkurrenten Paul von Hindenburg ein. Ein Rausschmiss aus der Partei erschien unumgänglich. Aber von Papen besaß mittlerweile großen Anteile an der Parteizeitung „Germania“ und hatte sich damit in Sicherheit gebracht. Er zog wieder in den Preußischen Landtag ein.

Der Einsatz für Hindenburg zahlte sich aus. Der berief am 1. Juni 1932 überraschend von Papen zum Nachfolger des Reichskanzlers Heinrich Brüning. Von Papen bildete ein „Kabinett der nationalen Konzentration“, spöttisch auch „Kabinett der Barone“ genannt. Die Mehrheit hatte kein politisches Mandat, die Regierung wurde von der Deutschnationalen Volkspartei toleriert. Ohne parlamentarische Mehrheit lief sie an der kurzen Leine des Reichspräsidenten, also Hindenburgs. Von Papen versuchte, durch eine Verfassungsreform die Lage zu beherrschen. Unter dem Begriff „Der neue Staat“ wolle er den Wandel von der parlamentarischen zu einer autoritär-präsidialen Republik durchsetzen. Die Regierung sollte sich nicht mehr auf das Vertrauen des Reichstages stützen, sondern nur noch auf das des Reichspräsidenten. Als fernes Ziel strebte von Papen die Wiedereinführung der Monarchie an.

Bei der Wahl zum Preußischen Landtag 1932 büßten die regierenden Parteien durch hohe Stimmengewinne der NSDAP ihre Mehrheit ein. Der Versuch, eine Koalition mit der NSDAP zu bilden, scheiterte. Hindenburg setzte von Papen als Reichskommissar für Preußen ein, die amtierende Regierung wurde mit dem „Preußenschlag“ abgesetzt, weil „öffentliche Sicherheit und Ordnung“ gefährdet seien. 

Bei der Reichstagswahl 1932 legte die NSDAP wieder erheblich zu. Hitler verlangte die Kanzlerschaft, Hindenburg lehnte ab, damit wurde der Regierung von Papen die Unterstützung der NSDAP entzogen. Im Parlament fand von Papen kaum noch eine Mehrheit, außerhalb des Parlaments stimmte vor allem die Großindustrie seinen autoritären Plänen zu. Denen aber widersetzte sich, nach anfänglicher Zustimmung, von Hindenburg. Er befürchtete einen Bürgerkrieg. Der Reichspräsident entließ von Papen im Dezember 1932, Kurt von Schleicher folgte ihm nach.

Einen Monat später, im Januar 1933, traf sich von Papen heimlich mit Adolf Hitler im Haus des Bankiers Kurt Freiherr von Schröder. Thema: Eine Beteiligung der NSDAP an der Regierung. Anschließend überzeugte von Papen den Reichspräsidenten, Hitler zum Reichskanzler zu ernennen. Von Papen glaubte, er selbst könne Hitler in die Ecke drücken, „dass er quietscht“. Das Gegenteil geschah. Von Papen, nunmehr Vizekanzler im Kabinett Hitler, drängte nach dem Reichstagsbrand von Hindenburg dazu, Hitlers „Verordnung zum Schutz von Volk und Staat“ zu unterzeichnen, die mit dem Ermächtigungsgesetz den Reichspräsidenten von Hindenburg schwächte und damit auch von Papen. Er wurde zur unglücklichen Figur des Kabinetts. Als Botschafter in Wien, Ankara und beim Vatikan überdauerte er die NS-Jahre.

Bei Kriegsende floh von Papen auf sein Hofgut, dort wurde er von US-amerikanischen Soldaten festgenommen. Bei den Nürnberger Prozessen gegen die Hauptkriegsverbrecher wurde er freigesprochen, später aber zu acht Jahren Arbeitslager verurteilt. 1949 vorzeitig entlassen, versuchte er sich noch einmal politisch zu betätigen, allerdings ohne Erfolg. Seinen Memoiren gab er den Titel „Der Wahrheit eine Gasse“.
 

Quelle:
© Preußische Allgemeine Zeitung www.preussische-allgemeine.de -
Ausgabe 17/19 - 26.04.2019


 

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