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Wort der Jugend: Sehr geehrte Damen und Herren, im Namen der ostpreußischen Jugend begrüße ich alle Ostpreußen aus Nah und Fern zum diesjährigen Deutschlandtreffen in Berlin. Unser gemeinsames Motto: „Ostpreußen bleibt“ ist für die ostpreußische Jugend Botschaft und Auftrag zugleich. Der Bund Junges Ostpreußen wird als Jugendorganisation der Landsmannschaft Ostpreußen diesem Motto treu dienen. Der Bund Junges Ostpreußen fährt seit vielen Jahren nach Ostpreußen und organisiert mit der Jugend in der Heimat Pfingstlager, Sommerfahrten und Adventstreffen. Heimatkunde und das Bewußtsein für das Land zu entwickeln leiten uns bei unseren Fahrten ebenso wie das Erleben von Gemeinschaft. Dabei binden wir sehr intensiv unsere ostpreußische Jugend aus der Heimat mit ein. Die heutige Jugend in der Mitte Europas ist in Freiheit und Wohlstand aufgewachsen. Der Eiserne Vorhang Europas ist einer Europäischen Union ohne Grenzen gewichen. Wer hätte vor 20 Jahren geglaubt, daß die Mauer hier in Berlin fallen würde oder daß Polen gleichberechtigtes Mitglied in der Europäischen Union wird. Gerne würden wir in eine Zeitmaschine steigen, um eine Reise in die Zukunft Ostpreußens zu machen. Wird unsere Hauptstadt eines Tages wieder den Namen Königsberg tragen und wird die Demarkationslinie mitten durch Ostpreußen eines Tages Geschichte sein? Die junge Generation von Deutschen, Polen, Litauern und Russen hat keinen Grund, einander zu hassen – sie hat ein Land namens Ostpreußen, das sie für immer verbindet. In diesem Sommer werden wir beispielsweise mit einem polnischen Verein zusammenarbeiten, da wir an einem Ostpreußen der Zukunft arbeiten. Zur gemeinsamen Arbeit gehört Wahrheit und Wahrhaftigkeit und da muß man sich alles sagen können, und wir sagen daher: Wenn die damals an der Vertreibung beteiligten Staaten die größte Vertreibung im 20. Jahrhundert als gerechte Strafe für Deutschland ansehen – dann ist das falsch. Wir können mit Steinen Mauern bauen oder Brücken bauen. Laßt uns gemeinsam für Ostpreußen mit unseren Nachbarn stabile Brücken bauen. Daher fordere ich die Politiker in Deutschland zu einem Richtungswechsel auf. Das politische Berlin richtet stets seinen Blick in den Westen. In unseren Schulen lernen wir Englisch und Französisch. Hinzu kommt der intensive Schüleraustausch zwischen Deutschland und Frankreich. Die Vertreter der Politik in Deutschland müssen sich für Ostpreußen verantwortlich fühlen und sich im Einvernehmen mit Polen, Litauen und Rußland gemeinsam für Ostpreußen einsetzen. In Nikolaiken gibt es eine Gräfin-Dönhoff-Schule, in der das deutsche Abitur gemacht werden kann. Solche Schulen brauchen wir in Ostpreußen. Und gleichzeitig sollten wir einmal nachdenken, warum wir nicht in der Schule Polnisch oder Russisch lernen sollen. In den letzten 60 Jahren haben sich die ostdeutschen Landsmannschaften mit dem Dachverband BdV zu einer „Spezialeinheit für Menschen- und Heimatrecht“ entwickelt. Wir wollen als Jugend immer ein offenes Ohr haben für die Erlebnisse der Großelterngeneration, um uns immer wieder bewußt zu werden, in welch einer glücklichen Zeit wir leben dürfen. Der Bund Junges Ostpreußen ist fest entschlossen, die ostpreußische Idee und die Landsmannschaft Ostpreußen in das 22. Jahrhundert hineinzuführen. Ein Ostpreuße muß nicht in Ostpreußen geboren sein – ein Ostpreuße muß sich zu Preußen bekennen. Denn auch in naher und weiter Zukunft heißt unser Motto „Ostpreußen bleibt“. Es lebe Ostpreußen! Stefan Hein |