Berichte vom
Deutschlandtreffen der Ostpreußen
− Ostpreußen bleibt −
Messe Berlin - 10. und 11. Mai 2008
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Wort der Jugend:
»Die Zukunft Ostpreußens liegt in unseren Händen«
Sehr
geehrte Damen und Herren,
im Namen der ostpreußischen Jugend begrüße ich
alle Ostpreußen aus Nah und Fern zum diesjährigen Deutschlandtreffen in Berlin.
Unser gemeinsames Motto: „Ostpreußen bleibt“ ist
für die ostpreußische Jugend Botschaft und Auftrag zugleich. Der Bund Junges
Ostpreußen wird als Jugendorganisation der Landsmannschaft Ostpreußen diesem
Motto treu dienen. Der Bund Junges Ostpreußen fährt seit vielen Jahren nach
Ostpreußen und organisiert mit der Jugend in der Heimat Pfingstlager,
Sommerfahrten und Adventstreffen. Heimatkunde und das Bewußtsein für das Land zu
entwickeln leiten uns bei unseren Fahrten ebenso wie das Erleben von
Gemeinschaft. Dabei binden wir sehr intensiv unsere ostpreußische Jugend aus der
Heimat mit ein. Die heutige Jugend in der Mitte Europas ist in Freiheit und
Wohlstand aufgewachsen. Der Eiserne Vorhang Europas ist einer Europäischen Union
ohne Grenzen gewichen. Wer hätte vor 20 Jahren geglaubt, daß die Mauer hier in
Berlin fallen würde oder daß Polen gleichberechtigtes Mitglied in der
Europäischen Union wird. Gerne würden wir in eine Zeitmaschine steigen, um eine
Reise in die Zukunft Ostpreußens zu machen. Wird unsere Hauptstadt eines Tages
wieder den Namen Königsberg tragen und wird die Demarkationslinie mitten durch
Ostpreußen eines Tages Geschichte sein?
Die junge Generation von Deutschen, Polen,
Litauern und Russen hat keinen Grund, einander zu hassen – sie hat ein Land
namens Ostpreußen, das sie für immer verbindet. In diesem Sommer werden wir
beispielsweise mit einem polnischen Verein zusammenarbeiten, da wir an einem
Ostpreußen der Zukunft arbeiten. Zur gemeinsamen Arbeit gehört Wahrheit und
Wahrhaftigkeit und da muß man sich alles sagen können, und wir sagen daher: Wenn
die damals an der Vertreibung beteiligten Staaten die größte Vertreibung im 20.
Jahrhundert als gerechte Strafe für Deutschland ansehen – dann ist das falsch.
Wir können mit Steinen Mauern bauen oder Brücken
bauen. Laßt uns gemeinsam für Ostpreußen mit unseren Nachbarn stabile Brücken
bauen. Daher fordere ich die Politiker in Deutschland zu einem Richtungswechsel
auf. Das politische Berlin richtet stets seinen Blick in den Westen. In unseren
Schulen lernen wir Englisch und Französisch. Hinzu kommt der intensive
Schüleraustausch zwischen Deutschland und Frankreich. Die Vertreter der Politik
in Deutschland müssen sich für Ostpreußen verantwortlich fühlen und sich im
Einvernehmen mit Polen, Litauen und Rußland gemeinsam für Ostpreußen
einsetzen. In Nikolaiken gibt es eine Gräfin-Dönhoff-Schule, in der das deutsche
Abitur gemacht werden kann. Solche Schulen brauchen wir in Ostpreußen. Und
gleichzeitig sollten wir einmal nachdenken, warum wir nicht in der Schule
Polnisch oder Russisch lernen sollen. In den letzten 60 Jahren haben sich die
ostdeutschen Landsmannschaften mit dem Dachverband BdV zu einer „Spezialeinheit
für Menschen- und Heimatrecht“ entwickelt. Wir wollen als Jugend immer ein
offenes Ohr haben für die Erlebnisse der Großelterngeneration, um uns immer
wieder bewußt zu werden, in welch einer glücklichen Zeit wir leben dürfen. Der
Bund Junges Ostpreußen ist fest entschlossen, die ostpreußische Idee und die
Landsmannschaft Ostpreußen in das 22. Jahrhundert hineinzuführen. Ein Ostpreuße
muß nicht in Ostpreußen geboren sein – ein Ostpreuße muß sich zu Preußen
bekennen. Denn auch in naher und weiter Zukunft heißt unser Motto „Ostpreußen
bleibt“.
Es lebe Ostpreußen! Stefan Hein
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