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Berichte vom
Deutschlandtreffen der Ostpreußen
− Ostpreußen bleibt −
Messe Berlin - 10. und 11. Mai 2008
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»Dieses wunderbare geliebte Land
gab uns die Kraft«
Sichtlich
bewegt ergriff Hildegard Rauschenbach das Wort, um der Landsmannschaft
Ostpreußen und speziell deren Sprecher, Wilhelm v. Gottberg, zu danken: „In den
zurückliegenden Jahren hielt ich des öfteren auch Vorträge in Schulen und
christlichen jungen Gemeinden, wo danach junge Menschen, mich bewundernd
anschauend, sagten: ,Sie sind eine starke Frau!‘ Wenn ich es denn war, was hat
mir, ja, was hat uns die Kraft gegeben, liebe Landsleute? – War es unser weites,
stilles Land mit seinem schwarzen fruchtbaren Acker, in dem unsere Wurzeln
gründeten und dessen Früchte wir aßen? Waren es die Roßgärten mit den blanken
Poggenteichen, die lichten Blaubeerwälder, die unsere Augen blickten, der herbe
Duft der Ähren, die der Wind uns zutrug? Oder waren es die Tiere des Hofes, die
uns vertrauten, denen unsere Zuwendung galt und die wir jederzeit streicheln
konnten? Wir brauchten keinen Teddybären zum Einschlafen, eine Katze kam immer
zum Kuscheln.
Alles mußten wir verlassen. Das Land konnte uns
nicht begleiten. Aber – und dessen bin ich heute sicher – dieses wunderbare
geliebte Land hat uns seine in ihm wohnende Kraft mitgegeben! Wie wohl hätten
wir sonst alles Leid und die Last, die uns aufgezwungen wurde, verkraften
können? Und wir haben es dem Land mit unserer Treue gedankt; sonst wären wir
heute nicht hier! Und es gäbe auch keine LO!
Ich habe für mich noch nie das Wort ,Stolz‘ in
Anspruch genommen. Heute benutze ich es: Ich bin stolz darauf und bekenne, eine
Tochter dieses Landes zu sein und dankbar für die Gabe, Erinnerungen wachhalten
und vermitteln zu können. ,Erinnerung ist nicht die Pflege der Asche, sondern
das Wahren der Glut, aus der der Funke springt!‘ Lassen wir den Funken zünden
und geben unsere Erinnerung weiter an die, die nach uns kommen und wissen
wollen, wie man im Land ihrer Väter und Mütter gelebt hat. “In der ihr eigenen
Art schloß Hildegard Rauschenbach ihre kurze Ansprache mit einem Gedicht, das
sie schon vor 20 Jahren zu Papier gebracht hatte, das aber, so die
Preisträgerin, „in unsere heutige Zeit, die von Menschenverachtung, Geld- und
Machtgier geprägt ist, paßt“:
Bliev een Mensch
Doa stride sich de Professore
Ob moal de Mensch als Oap gebore,
Ob he v’leicht e Fesch moal weer
Oder ob een andret Deer.
Eck meen, dat es doch nicht so wechtich
Ob dat eene oder andere rechtich.
Best du als Menscheen Mensch gebläwe
Dat es dat Wichtigste em Läwe.
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