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Ein »Mirakel«

 


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Hermann Sudermann


Gedenkschrift - 70 Jahre LO-NRW

70 Jahre LO Landesgr. NRW
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Die Schlacht bei Kunersdorf am 12. August 1759 war Friedrichs schwerste Niederlage.
Er hätte in der Schlacht fast mit der Krone, gar mit dem leben bezahlt.

Ein »Mirakel« verhinderte die Katastrophe
In der Schlacht bei Kunersdorf erlitt Friedrich der Große vor 253 Jahren seine schwerste Niederlage
von Heinz Magenheimer

Im Frühjahr 1759 erreichte der Siebenjährige Krieg seinen dramatischen Höhepunkt. Die verbündeten Österreicher und Russen wollten die Entscheidung herbeiführen, während eine französische Armee den Gegner in Westfalen binden sollte. Einmal mehr sah Friedrich der Große sein Heil darin, den Gegnern zuvor zu kommen. 

Auf der Seite Preußens machte sich der Mehrfrontenkrieg bedrückend bemerkbar. König Friedrich ließ regelrechte „Jagden“ auf junge Männer veranstalten, um die bisherigen Verluste zu decken, und ergänzte die Truppen recht und schlecht mit gewaltsam „geworbenen“ Rekruten und Gefangenen. Trotz aller dieser Anstrengungen blieb er jedoch der gegnerischen Koalition um 140.000 Mann unterlegen. Die österreichische Führung unter Feldmarschall Leopold Joseph von Daun und Feldmarschall-Leutnant Gideon Ernst von Laudon wollte den Krieg endlich siegreich beenden. Doch Zarin Elisabeth, die Hassgegnerin Friedrichs, entsandte erst ziemlich spät eine Armee von 70.000 Mann unter dem bedächtigen Feldmarschall Pjotr Saltykow. Diese sammelte sich Anfang Juli bei Posen und strebte die Vereinigung mit den Österreichern im Raum Frankfurt an der Oder an.

Während Daun den Südteil Schlesiens besetzt hielt, erlitt der ungeschickte General Carl Heinrich von Wedel nahe bei Schwiebus am 23. Juli eine Niederlage gegen die weit überlegenen Russen. Daraufhin überließ Friedrich die Verteidigung Schlesiens seinem Bruder Heinrich, gab Sachsen und Berlin preis und zog mit allen verfügbaren Truppen gegen Saltykow. Inzwischen war Laudon mit einem Korps von 18.000 Mann entsandt worden, um die Verbündeten zu verstärken. Er verschleierte geschickt seine Bewegung und erreichte im Eilmarsch durch die Lausitz Kunersdorf östlich von Frankfurt, wo er sich mit Saltykow vereinigte. Man verfügte nun über 60.000 Mann mit 211 schweren Geschützen und bezog ein befestigtes Lager auf einem Höhenrücken, den man noch durch Schanzen verstärkte. Überdies bestand das Vorfeld aus sandigem, sumpfigem Boden. Die Stellung der Russen im Nordosten mit dem Mühlberg als Eckpfeiler wurde vom übrigen Höhenzug durch den sogenannten Kuhgraben, einem rund 40 Meter breiten und fünf Meter tiefen Einschnitt, getrennt. Dort ließ Laudon mit scharfem Blick für das Gelände seine Truppen Stellung beziehen.

Als Friedrich mit 50.000 Mann von Norden her vor Kunersdorf eintrifft, beschließt er trotz seiner Unterlegenheit, den Gegner im Rücken anzugreifen. Doch die Aufklärung versagt, so dass ihm entgeht, dass die Rückseite der Stellung genauso stark befestigt ist wie die Vorderseite. Friedrich umgeht in der Nacht zum 12. August den Höhenrücken und marschiert im Südosten auf, wo man freies Gelände vorfindet. Da die Artillerie aber noch nicht zur Stelle ist, verzögert sich der Angriff bis Mittag.

General Friedrich August von Finck hat schließlich auf den Höhen gegenüber dem Mühlberg 56 schwere Geschütze postiert, die den linken Flügel der Russen unter Beschuss nehmen. Sie richten jedoch auf Grund der weiten Entfernung wenig Schaden an. Bei großer Hitze treten um 12.30 Uhr acht Grenadierkompanien im ersten Treffen zum Angriff an und stürmen nach kurzem Kampf den Mühlberg. Die Russen weichen, zünden die Schanzkörbe an, gehen zurück und bringen ihre Geschütze besser in Stellung. Dann stellt sich Friedrich um 14 Uhr an die Spitze seiner Truppen, greift das Zentrum an und wirft den Gegner. Kunersdorf wird genommen, während Laudon den südwestlichen Rand des Kuhgrabens vorsorglich besetzen lässt. Noch hätte Friedrich die Schlacht abbrechen und sich mit einem „Remis“ begnügen können.

Als der weitere Angriff stockt, gibt der König seinem Reiterführer, General Friedrich Wilhelm von Seydlitz, den Befehl zur Attacke auf den rechten feindlichen Flügel. Obwohl Seydlitz von morastigen Wiesen eingeengt ist und gegen Feldschanzen anreiten muss, gehorcht er. Als sich seine Kavallerie entfaltet, wird sie vom Artilleriefeuer des Gegners aus überhöhter Position erfasst und zersprengt. Eine Kartätsche trifft Seydlitz am Degengriff und verletzt ihn so schwer, dass er das Schlachtfeld verlassen muss.

Friedrich will in seiner Hartnäckigkeit dennoch den „Kuhgrund“ überwinden und den Gegner niederkämpfen. Er wirft Bataillon um Bataillon gegen die Senke, doch die Soldaten behindern sich gegenseitig und können den Steilhang, der von Laudons Grenadieren verteidigt wird, nicht erklettern. Die stundenlangen Kämpfe werden beiderseits mit bisher nicht gekannter Brutalität geführt. Der König versucht unter persönlichem Einsatz, seine erschöpfte Infanterie vorzureißen. Zwei Pferde werden ihm unter dem Leib erschossen, eine Kugel durchbohrt seinen Rock und eine andere trifft ihn an der Brust, doch sein Tabaketui rettet ihm das Leben.

Ein letzter Angriff der gesamten Reiterei unter Generalleutnant Dubislaw von Platen gerät in verheerendes Artilleriefeuer und bricht zusammen. Um 17 Uhr setzt Laudon seine Kavalleriereserve zum Flankenstoß ein. Nun gibt es bei den Preußen kein Halten mehr. Obwohl Friedrich versucht, seine weichenden Regimenter zum Stehen zu bringen, wenden sich diese zur Flucht. Der König muss genötigt werden, sich in Sicherheit zu bringen. Eine Schwadron der Ziethen-Husaren rettet ihn vor den verfolgenden Kosaken. Er würdigt die Tapferkeit der russischen Soldaten: „Es genügt nicht, sie zu töten, man muss sie noch einmal erschlagen.“

Als sich die Reste der besiegten Armee am Abend an der Oder sammelten, zählte man zunächst nur 5.000 Mann, später 10.000 Mann. Kunersdorf war die schwerste Niederlage Friedrichs. Er hatte mindestens 19.000 Mann mit der gesamten Artillerie verloren. Der König machte seine Truppen für die Katastrophe verantwortlich, sah keinen Ausweg mehr und dachte an Selbstmord. Aller Erfahrung nach hätte der Krieg zu Ende sein müssen. Doch die Uneinigkeit der Verbündeten bewirkte das „Mirakel des Hauses Brandenburg“. Am Abend der Schlacht entbrannte ein Streit zwischen den Siegern. Laudon drängte Saltykow, baldigst mit der Verfolgung zu beginnen und Berlin zu besetzen; doch dieser lehnte unter Hinweis auf seine eigenen schweren Verluste ab. Sollten doch die Österreicher den Sieg aus eigener Kraft an ihre Fahnen heften! Saltykow zog ab und gab somit Friedrich die kaum erhoffte Chance, die Versprengten zu sammeln und den Widerstand neu zu organisieren. Wieder einmal war das Glück auf seiner Seite, und er wusste es zu nutzen. 

Quelle:
Preußische Allgemeine Zeitung / Das Ostpreußenblatt Ausgabe 24/12, 16.06.2012

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Friedrich der Große uns seine Bedeutung für das heutige Deutschland.
Welche Fundamente hat er gelegt, worin bleibt er vorbildlich?
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