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David vs. Goliath

 


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Vormarsch der preußischen Infanterie: Die Schlacht bei Mollwitz gehörte zu den
entscheidenden militärischen Ereignissen des ersten Schlesischen Krieges.
 
  Als David Goliath herausforderte

Mit dem Einmarsch Friedrichs des Großen in Schlesien begann Preußens Kampf um Existenzverlust oder Großmachtstatus
von Heinz Magenheimer

Am 15. Februar jährt sich der Abschluss des Friedens von Hubertusburg, der den Siebenjährigen Krieg (1756–1763) beendete und Friedrich den Großen endlich im Besitz von Schlesien beließ, um das er seit 1740 gerungen hatte. Drei Kriege musste er führen, zeitweise gegen eine übermächtige Koalition kämpfen und seinem Volk schwere Opfer abverlangen, bis er endlich, gezeichnet von Entbehrungen, aber reich an Erfahrungen, nach Sanssouci heimkehren konnte.

Mit dem Tod von Kaiser Karl VI. am 20. Oktober 1740 sahen einige europäische Staaten die Stunde gekommen, sich auf Kosten des Habsburgerreiches zu vergrößern. Sie hielten sich keineswegs an die Pragmatische Sanktion von 1713, die sie immerhin anerkannt hatten und die der ältesten Tochter des Verstorbenen, Maria Theresia, die Erbfolge sichern sollte. Österreich stand in Konfrontation zu Frankreich, das seit zwei Jahrhunderten die Vormacht in Europa anstrebte und auch skrupellos die Hilfe der Osmanen in Anspruch nahm, um Österreich im Rücken zu bedrohen. Andererseits zählte Maria Theresia auf Frankreichs Rivalen in Übersee England und Russland.

Am 28. Oktober 1740 eröffnete der 28-jährige Preußenkönig seinem Außenminister Heinrich Graf Podewils und seinem höchsten Offizier, Generalfeldmarschall Kurt v. Schwerin, dass er das reiche Schlesien in Besitz nehmen wolle. Seine Begründung lautete, dass er nicht warten würde, bis sich andere Staaten Österreich untereinander aufteilten. Außerdem führte er Ansprüche auf die Herzogtümer Liegnitz, Brieg und Wohlau ins Treffen, doch der maßgebliche Faktor waren Ehrgeiz und Ruhmsucht. Mitte Dezember überschritt der König mit 27.000 Mann die Grenze, ohne auf ernsthafte Gegenwehr zu stoßen. Damit begann der österreichische Erbfolgekrieg. Friedrich verlangte von Maria Theresia, auf Schlesien zu verzichten, wogegen er versprach, die Wahl eines Habsburgers zum Kaiser zu unterstützen. Doch die Erzherzogin von Österreich lehnte prompt ab, da es ihr unzumutbar erschien, eine so große Provinz kampflos abzutreten.

Nach der Besetzung Schlesiens schritt Friedrich an deren Eingliederung, belegte sie mit hohen Abgaben und ließ Rekruten in die Armee pressen, was zu Widerständen führte und den neuen Landesherrn nicht sympathischer machte. Schon bald ging eine österreichische Armee unter General Wilhelm Reinhard Graf Neipperg zum Gegenangriff über. Am 10. April 1741 kam es bei Mollwitz westlich von Brieg zur Schlacht. Das Salvenfeuer der preußischen Infanterie rettete den Sieg. Zum ersten Mal in diesem Krieg hatten sich Drill und Disziplin bewährt.

Friedrich verzichtete zunächst auf weitere Angriffe und wollte seine Eroberung auf diplomatischem Wege absichern. Der beste Weg schien ihm, dem Nymphenburger Vertrag beizutreten, den Frankreich, Spanien und Bayern im Mai 1741 unterzeichnet hatten, um Teile des Habsburgerreiches an sich zu reißen. Die französischen und bayerischen Truppen machten zwar Fortschritte, doch Friedrich ging es nur um den Besitz Schlesiens. So schloss er am 9. Oktober 1741 mit Maria Theresia den Geheimvertrag von Kleinschnellendorf, der ihm die Provinz vorläufig zusagte. Die Verbündeten betrachteten ihn zwar als Abtrünnigen, doch bei Friedrich überwogen Opportunismus und Staatsinteresse. Als jedoch der Vormarsch der Verbündeten in Böhmen erfolgreich verlief, trat er wieder auf ihre Seite, da er nicht zu kurz kommen wollte.

Zu Jahresbeginn 1742 fasste er den kühnen Entschluss, einen entscheidenden Schlag gegen Österreich zu führen, indem er über Mähren in Richtung Wien vorstieß. Außerdem beabsichtigte er, sich der „Aufsicht“ seitens Paris zu entziehen. Seine Truppen drangen zwar bis zur Thaya in Südmähren vor, doch der Gegner wiegelte das Landvolk auf, das zum Guerillakrieg überging, während berittene Streifscharen den preußischen Nachschub überfielen. Als Prinz Karl von Lothringen, der Schwager Maria Theresias, mit regulären Truppen anrückte, trat Friedrich im März den Rückzug an.

Erst die Schlacht von Chotusitz in Ostböhmen am 17. Mai 1742 brachte die Wende. Die Österreicher hatten zunächst die Oberhand, doch die Standfestigkeit von Erbprinz Leopold von Anhalt-Dessau, Sohn des Alten Dessauers, gab den Ausschlag. In dieser Schlacht agierte Friedrich erstmals als Feldherr. Trotz des Sieges suchte er die Verständigung mit Maria Theresia. Der Vorfriede von Breslau im Juni 1742, mit dem sie sich Luft verschaffte, überließ ihm Schlesien und die Grafschaft Glatz mit 1,3 Millionen Einwohnern. Es war aber noch keineswegs gewiss, ob er auch im Besitz dieser Provinz bleiben würde.


Vorgeschichte und Voraussetzungen des militärischen Erfolgs

Dem König ist zwar als Feldherr manch genialer Schachzug gelungen, doch hat er sich nicht nur einmal auf ein schwer zu kalkulierendes Risiko eingelassen und damit die Existenz des preußischen Staates aufs Spiel gesetzt. In seinem Inneren lebten zwei nicht widerspruchslose Charakterzüge: Einerseits verfügte er über eine große strategische Begabung und einen scharfen Blick für die Wirklichkeit, andererseits entwickelte er einen ungewöhnlichen Wagemut, der nicht zuletzt Ausdruck seines Zynismus war, eine Folge der in seiner Jugend erlittenen Demütigungen. Allerdings lernte Friedrich schnell, und oft stand ihm das Glück zur Seite. Nicht umsonst hielt er das Glück für die unverzichtbare Ergänzung der Tüchtigkeit. So erklärt sich auch seine Frage an einen Bewerber für eine Offiziersstelle: „Hat Er auch Fortune?“

Jedenfalls hielt er die Zügel der politischen und militärischen Führung in seiner Hand und besaß somit einen großen Vorteil gegenüber seinen Gegnern. Doch seltsam, niemand konnte vorhersehen, dass der junge Friedrich einmal König und Feldherr in einer Person sein würde. Seit 1728 Kompaniechef, kam der musisch veranlagte Kronprinz seinen Dienstpflichten nur widerstrebend nach. Nachdem sich Friedrich mit seinem Vater, dem Soldatenkönig, überworfen und 1732 nach seiner Festungshaft wieder mühsam versöhnt hatte, wurde ihm das Kommando über das Regiment Nr. 15 in Neuruppin übertragen. Obwohl er mehr den schönen Künsten zuneigte, nützte er die Zeit, um die militärischen Klassiker zu studieren, sich als Kommandeur zu erweisen und sein Regiment in Höchstform zu bringen. Damit erwarb er sich die Hochachtung seines Vaters, der ihn 1735 zum Generalmajor ernannte.

Ab 1736 führte er ein unbeschwertes Leben auf Schloss Rheinsberg und philosophierte mit Voltaire. Es waren die letzten und wohl auch schönsten Jahre des Kronprinzen. Sie endeten, als er durch den Tod seines Vaters am 31. Mai 1740 von der politischen Wirklichkeit eingeholt wurde. Die Mittelmacht, an deren Spitze Friedrich nun trat, verfügte über gesunde Finanzen, eine straffe Verwaltung und über ein streng diszipliniertes Heer von 83.000 Mann.

Dieses Heer war in Relation zur Bevölkerung von 2,5 Millionen überaus stark. Friedrich verdankte diese Armee seinem Vater, der den Grundsatz vertreten hatte, dass Preußen nur mit ihrer Hilfe zur Großmacht aufsteigen könne. Die Armee beruhte auf dem Kantonalsystem, das jedem Regiment erlaubte, in einem bestimmten Gebiet alle gesunden jungen Männer, allerdings mit Ausnahmen, oft unter Zwang zu rekrutieren. Dieses System hatte bereits große Ähnlichkeit mit der allgemeinen Wehrpflicht. Daneben trachtete man, möglichst viele Söldner anzuwerben. Die Soldaten wurden jedoch die meiste Zeit beurlaubt und mussten nur für Paraden und zur Ausbildung verfügbar sein.

Kaum König und damit Oberbefehlshaber, verlangte Friedrich von seinen Generalen statt einer schönen eine „brauchbare“ Armee. So reduzierte er das Leibregiment seines Vaters, in dem die „Langen Kerls“ dienten, auf ein Bataillon mit 870 Mann, da er sie wegen ihrer Körpergröße für Zielscheiben im Gefecht hielt. Für den Preußen geht eben Nützlichkeit und Zweckmäßigkeit vor Schönheit, das Sein vor dem Schein. - H. M.

Quelle:
Preußische Allgemeine Zeitung / Das Ostpreußenblatt Ausgabe 06/12, 11.02.2012

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