Zwischenfall mit Folgen – SKGD klagt Von Marie Baumgarten
Wenige Tage vor den Parlamentschaftswahlen macht
PiS-Kandidat Bartłomiej Morawski mit antideutschen Tönen auf sich aufmerksam.
Beim 4. Kulinarischen Herbstjahrmarkt der Schlesischen Landfrauen am Sonntag in Krappitz habe er dem Duo „Ewa und Damian“ verbieten wollen, deutsche Lieder zu
singen. Morawski spielt den Vorfall herunter, doch der Zwischenfall wird Folgen
haben.
Die Oppelner SKGD will den Vorfall nicht auf sich
beruhen lassen. Am Dienstag reichte Vorsitzender Rafał Bartek bei der
Staatsanwaltschaft in Oppeln Klage ein. „Wir betrachten das als eine
Präventivmaßnahme. Wir berufen uns dabei auf das Grundgesetz und das
Minderheitengesetz in Polen sowie die europäischen Konventionen für Sprach- und
Minderheitenrechte – diese sichern den Minderheiten die Pflege der eigenen
Sprache und Kultur zu.“ Doch macht man hierbei nicht aus einer Mücke einen
Elefanten?
Im Wahlkampf klingt das nach einem gefundenen
Fressen, um auf sich aufmerksam zu machen. Bartek hält dagegen: „Wenn wir
zulassen, dass jemand einfach sagt: Ich wünsche nicht, dass hier deutsch
gesungen wird, müssen wir uns bewusst sein, welche Folgen das für die Jugend
hat. Wenn es darum geht, welche Sprache sie lernen, könnten sie sich aufgrund
dieses Vorfall gegen die deutsche Sprache entscheiden, weil sie Schwierigkeiten
fürchten. Darum haben wir schnell gehandelt. Auch wenn keine Wahl wäre, würden
wir genauso handeln.“
Die Staatsanwaltschaft wird nun die Unterlagen
sichten und entscheiden, ob die Klage zulässig ist.
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