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Polnischer Historiker verläßt Vertriebenenstiftung HAMBURG. Der polnische Historiker Tomasz Szarota hat sich aus dem wissenschaftlichen Beraterkreis der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung zurückgezogen. Szarota begründete seine Entscheidung damit, er befürchte, daß aus der Stiftung „ein Zentrum wird zum Thema, wie das deutsche Volk im Krieg gelitten hat“. Für ihn als Pole sei es nicht hinnehmbar, „daß die Deutschen sich neben dem Holocaust als das zweite große Opfer dieses Krieges präsentieren und die Polen als Tätervolk dastehen, wie es in Leserbreifen an deutsche Zeitungen immer häufiger geäußert wird“, sagte er gegenüber der Welt. In der Stiftung bedauerte man laut dem Bericht den Rückzug Szarotas, der der einzige Pole in dem Gremium war. Man wolle sich nun bemühen, einen anderen polnischen Historiker zu finden. Konflikt um Steinbach Offenbar spielt aber auch die Personalie Erika Steinbach und die Besetzung des Stiftungsrates des Zentrums gegen Vertreibungen eine Rolle. Der Bund der Vertriebenen hält nach wie vor daran fest, daß seine Präsidentin den ihm zustehenden dritten Sitz im Rat der Stiftung einnimmt. Hiergegen gibt es allerdings Widerstand in der FDP, allen voran durch Außenminister Guido Westerwelle. Dieser hält Steinbach für nicht tragbar, da diese seiner Meinung nach eine Belastung für die deutsch-polnischen Beziehungen darstellen würde. Ende November hatten 16 Unionsabgeordnete um den CDU-Europaabgeordneten Daniel Caspary einen Brief an Westerwelle verfaßt, in dem sie fragten, ob die Bundesregierung Erkenntnisse über „mögliche Taten, Aktivitäten oder Äußerungen“ der polnischen Partner der Stiftung habe, die gegen eine Zusammenarbeit mit diesen sprächen. Allerdings gab es in der Stiftung außer Szarota kein weiteres polnisches Mitglied. (krk) > JF-Dossier zum Zentrum gegen Vertreibungen
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