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Verbissen Man muß nur bis drei zählen, bis Wolfgang Thierse sich meldet. Wie immer ist es falsch, ihm auf den Leim zu gehen. Das ist die Causa Thierse: Kanzlerin Angela Merkel hatte dem Bund der Vertriebenen (BdV) zugesagt, in Kürze werde ein Konzept der Großen Koalition vorgelegt, wie ganz im Sinne des Stiftungsgedankens „Zentrum gegen Vertreibungen“ in Berlin ein „sichtbares Zeichen“ geschaffen wird. Das heißt, die SPD hat ihren seit Jahren verbissen geführten Widerstand gegen dieses Dokumentationszentrum menschlichen Leids aufgeben müssen – das hält ein Wolfgang Thierse im Kopf nicht aus. Als könne er noch einmal alles wenden, machte er Stimmung gegen das Zentrum, gegen die BdV-Präsidentin Erika Steinbach, gegen die Vertriebenen. Und Medien, die sich gern von einem Thierse an der Leine führen lassen, bellten mit. Natürlich sagt Thierse nicht die Wahrheit, wenn er behauptet, die Verbände der Vertriebenen seien gänzlich ausgeschlossen. Etwas Geduld, bis das Konzept wirklich vorliegt: Man muß nicht allein auf Zusagen aus dem Kreis der Union vertrauen. Natürlich werden die Vertriebenen an Konzeption und Verantwortung für dieses Zentrum beteiligt sein. Es gehört zur Staatskultur Deutschlands, daß nicht über die Köpfe der Betroffenen hinweg gehandelt wird, und zwar lange Zeiten schon, bevor Thierse mitreden konnte und durfte. Thierse sollte sich prüfen, ob er nicht doch zuviel von der DDR-Doktrin mit sich herumträgt, nach der alles, was Flucht und Vertreibung betraf, diffamiert und verdrängt werden mußte. Jedenfalls ist von ihm kein Wort in Erinnerung, daß er sich in die Not aus Flucht und Vertreibung einfühlen kann.
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