| |
|
|
Führung durch das Museum Stadt Königsberg (oben): Museumsleiter Lorenz
Grimoni (l.) und Übersetzer Andrej Portnjagin (3.v.l.) erklären einem
interessierten Publikum die Konzeption der Exponate der Ausstellung.
Eine der ältesten Kirchen der Deutschen Ordensritter: Seitenschiff der
Salvatorkirche (r.) |
|
|
»Das muss man gesehen haben«
Teilnehmer des Deutsch-Russischen Forums besichtigten
Duisburgs Museum »Stadt Königsberg« und Salvatorkirche
von Manuela Rosenthal-Kappi
Dieses Museum muss man einfach gesehen haben.“
Diese Einschätzung teilten wohl alle Teilnehmer einer Führung durch das Museum
„Stadt Königsberg“, die im Rahmen des von der Landsmannschaft Ostpreußen
veranstalteten 6. Deutsch-Russischen Forums in Duisburg stattfand. Lorenz
Grimoni, der langjährige Leiter des Museums, führte die Tagungsteilnehmer
persönlich durch sein Museum und gab ihnen die Möglichkeit, einen Blick in das
Archiv zu werfen.
In Duisburg ist das größte Königsberg-Museum
Deutschlands beheimatet. In Gegensatz zum Kulturzentrum Ostpreußen in Ellingen
und dem Ostpreußischen Landesmuseum in Lüneburg konzentriert sich seine
Ausstellung auf die ostpreußische Hauptstadt. Die Exponate und Tafeln des
Museums behandeln die besonderen Ereignisse der deutschen Geschichte der Stadt,
Handel und Wirtschaft, die Universität, kulturelle Einrichtungen sowie große
Persönlichkeiten aus Kultur- und Geistesgeschichte.
Grimonis Begeisterung beim Vortrag, der von
Andrej Portnjagin, dem Direktor des Deutsch-Russischen Hauses in Königsberg −
der schon am Tag zuvor in brillanter Weise gedolmetscht hatte −, übersetzt
wurde, übertrug sich auf die Zuhörer. Während die deutschen Teilnehmer sich in
Ruhe die Exponate ansahen, hatten ihre russischen Kollegen die Möglichkeit,
Archivmaterial zu sichten und einiges Schriftmaterial mitzunehmen. Davon machte
die aus Museumsleitern, Lehrern und Heimatforschern zusammengesetzte Gruppe
gerne Gebrauch. Ein weiterer Höhepunkt des Exkursionsprogramms war die
Besichtigung der Salvatorkirche, an der Grimoni als Pfarrer tätig war. 1254
übernahm der Deutschritterorden das Patronat der anstelle einer ursprünglichen
Holzkapelle aufgebauten romanischen Steinkirche. Die Kreuzritter erbauten unter
Einbeziehung des romanischen Grundrisses eine dreischiffige, gotische
Pfeilerbasilika. In der Südkapelle erinnert das „Mercator-Epitaph“ an den
berühmten Kartografen Mercator, der den Atlas als Kartenwerk quasi erfand. Er
wurde 1571 in der Kirche beigesetzt. 1655 fand in der Salvatorkirche die
Gründungsfeier einer Evangelischen Universität Preußens statt.
Die günstige Lage aller Veranstaltungen des
diesjährigen Deutsch-Russischen Forums im Zentrum Alt-Duisburgs erlaubte es den
Teilnehmern, neben dem offiziellen Programm auch Besichtigungen oder
Einkaufsbummel auf eigene Faust zu unternehmen, eine Mischung, die spürbar zum
Gelingen des Forums beitrug.
Druckversion
|